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Namasté

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Mittwoch, 2. Juni 2010

Die wundersame Bettelschale

Ein Bettler sprach einmal einen König an. Es war früh am Morgen, und der König begab sich gerade auf einen Morgenspaziergang in seinem wunderschönen Park; ansonsten wäre es für den Bettler schwierig gewesen den König zu treffen. Aber nun war gerade niemand da, um den Bettler zu verjagen. „Was begehrst du?“ fragte der König. Der Bettler sagte: „Bevor du mich das fragst, überlege es dir gut.“

Der König war noch nie einem solchen Menschen begegnet – er war wie ein Löwe! Der König hatte viele Siege errungen und klar demonstriert, dass niemand mächtiger als er ist, und dieser Bettler wagte es tatsächlich, ihm zu sagen: „Überlege dir gut, was du sagst, denn es kann sein, dass du es nicht erfüllen kannst.“

Der König sagte: „Keine Sorge, das ist meine Sache. Begehre, was du willst, und es wird geschehen.“ Der Bettler sagte: „Siehst du meine Bettelschale? Ich möchte, dass sie gefüllt wird. Es spielt keine Rolle, womit – die einzige Bedingung ist, dass sie gefüllt wird. Sie sollte voll sein. Du kannst immer noch Nein sagen. Wenn du aber Ja sagst, riskierst du viel.“

Der König lachte. Nur die Schale eines Bettlers… Und dieser warnte ihn auch noch? Er rief seinen Großwesir und ließ ihn die Bettelschale mit Diamanten füllen, damit dieser Bettler wusste, mit wem er es zu tun hatte.

Der Bettler sagte noch einmal: „Überleg es dir gut.“ Und schon bald wurde klar, dass der Bettler Recht gehabt hatte, denn in dem Moment, als die Diamanten in die Bettelschale geschüttet wurden, verschwanden sie einfach.

Es sprach sich mit Windeseile in der ganzen Stadt herum, und Tausende von Leuten kamen um zuzuschauen. Als alle Edelsteine fort waren, sage der König: „Bringt das ganze Gold und Silber herbei, alles! Mein ganzes Reich, mein ganzer Ruf steht auf dem Spiel!“ Doch am Abend war alles verschwunden. Nur zwei Bettler blieben übrig – einer von ihnen war einmal der König gewesen.

Der König sagte: „Bevor ich mich bei dir entschuldige, dass ich auf deine Warnungen nicht gehört habe, verrate mir bitte das Geheimnis dieser Bettelschale.“ Der Bettler sagte: „Es gibt kein Geheimnis. Ich habe sie poliert, damit sie wie eine Schale aussieht, aber es ist die Schädelschale eines Menschen. Du kannst den Kopf ständig mit allem Möglichem füllen, und es verschwindet.“

Die Geschichte ist sehr bedeutungsvoll. Hast du jemals über deine eigene Bettelschale nachgedacht? Alles verschwindet – Macht, Prestige, Ansehen, Reichtümer. Alles verschwindet, aber deine Bettelschale öffnet immer wieder ihren Rachen und will mehr. Und durch das „Mehr“ wirst du immer wieder abgelenkt von dem, was ist. Begehren und Sehnsucht nach etwas anderem bringt dich weg von diesem Augenblick.

Es gibt nur zwei Arten von Menschen auf der Welt: Die Mehrheit läuft Schatten hinterher. Sie behalten ihre Bettelschale, bis sie sie ins Grab mitnehmen. Und eine sehr kleine Minderheit, vielleicht einer unter Millionen, hört auf zu rennen, lässt alle Wünsche los und begehrt nichts mehr. Und dieser Mensch findet plötzlich alles in sich selbst.