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Namasté

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Mittwoch, 21. Juli 2010

Fragen über Fragen

Jemand, der ständig Fragen stellt, begibt sich ins undurchschaubare Dickicht der Philosophie. Erlaube deinen Fragen, zu kommen und wieder zu gehen. Blicke auf die Vielzahl der Fragen so, wie du Menschen auf der Straße betrachtest – nichts nehmend und nichts gebend, mit einem Gefühl der Losgelöstheit, als stündest du weit abseits…

Je größer die Distanz zwischen dir und deinen Fragen ist, desto besser. Denn es ist genau diese Lücke, in der sich die Antwort zeigt.
 
 
Der Professor und sein Durst nach Antworten
 
Ein Philosophie-Professor besuchte den Zen-Meister Nan-in und befragte ihn nach Gott, nach dem Nirvana, nach Meditation und vielem anderen mehr. Der Meister hörte still zu – Fragen über Fragen über Fragen. Dann sagte er: „Du siehst müde aus. Du hast diesen hohen Berg erklommen; du kommst von weit her. Ich möchte dir erst einen Tee machen.“ Und so bereitete Nan-in Tee für seinen Gast.

Der Professor wartete – er brannte innerlich vor Ungeduld, weitere Fragen zu stellen. Und während der Meister Tee aufsetzte, der Samowar zu singen begann und das Aroma des Tees langsam den Raum erfüllte, sagte Nan-in zu dem Professor: „Warte noch einen Moment, sei nicht so in Eile. Wer weiß, vielleicht beantworten sich deine Fragen ja durch das Tee trinken? Oder sogar schon vorher?“

Der Professor war ratlos und dachte bei sich: ´Die ganze Reise war umsonst. Dieser Mann scheint verrückt zu sein. Wie können meine Fragen nach Gott durch Tee trinken beantwortet werden? Welchen Sinn soll das machen? Es ist wahrscheinlich das Beste, hier so schnell wie möglich zu verschwinden.` Andererseits fühlte er sich müde und eine Tasse Tee würde ihm sicher gut tun, bevor er mit dem Abstieg begann.

Der Meister nahm den Kessel und goss dem Professor eine Tasse Tee ein – und goss und goss und goss. Die Tasse war längst voll und der Tee begann überzulaufen und sich in die Untertasse zu ergießen. Trotzdem hörte Nan-in nicht auf, zu gießen. Irgendwann war auch die Untertasse voll. Noch ein einziger Tropfen und der Tee wäre auf den Boden getropft. Da rief der Professor: „Stopp! Was machst du denn da? Bist du verrückt? Siehst du denn nicht, dass die Tasse voll ist? Siehst du denn nicht, dass auch die Untertasse voll ist?“

Der Zen-Meister antwortete: „Genau so verhält es sich mit dir. Dein Verstand ist so angefüllt mit Fragen, dass selbst dann, wenn ich dir antworten würde, in deinem Kopf gar kein Platz für die Antworten wäre. Aber du machst einen intelligenten Eindruck. Du hast erkannt, dass ein einziger Tropfen mehr Tasse und Untertasse zum Überlaufen bringen kann und der Tee sich auf den Boden ergießen wird. Genau so ist es mit deinen Fragen, seit du gekommen bist: Auch sie ergießen sich überall im Raum. Mein Haus ist klein, aber übervoll mit deinen Fragen. Geh` zurück, leere deine Tasse und komme dann erst wieder. Schaff ein wenig Platz in Dir.“