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Namasté

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Dienstag, 27. Juli 2010

Das Nicht-tun des Selbst - Der Weg zur 2. Aufmerksamkeit

Das besondere an diesem Weg ist nicht bestimmte Handlungen auszuführen, sondern gewohnte Handlungen zu unterlassen. Das Nicht-tun basiert auf der Idee, dass, wenn wir ein störendes Element in der Kette des Tuns einbauen, die ganze Kette zusammenbricht und der Weg frei wird für neue Erfahrungen. D.h. diese zusammenhängenden Techniken bewirken, dass unsere festgefahrene Interpretation dieser Welt (unsere Wirklichkeit) aufgehoben wird. Sie gipfeln im "Anhalten des inneren Dialoges", im "Anhalten der Welt", das der Schlüssel zur 2. Aufmerksamkeit ist.
  • Das Nicht-tun der Gewohnheiten: Die meisten alltäglichen Handlungen unterstehen bestimmten Routinen, sodass der überwiegende Teil des Tagesablaufes schon am Morgen feststeht. Durch das bewusste Durchbrechen dieser Gewohnheiten gelangt man zur unverfälschten Erfahrung des Selbst. Man isst beispielsweise nicht um Punkt 12 Uhr, sondern dann wenn man wirklich Hunger hat.
  • Das Nicht-tun der persönlichen Geschichte: Dadurch dass man möglichst wenig von sich selbst preisgibt, erreicht man, dass man nicht einem großen Erwartungsdruck der Mitmenschen gegenübersteht und so sein muss wie einem die Anderen sehen und sehen wollen. In einer Gesellschaft in der man kein fixes Rollenbild einnimmt, kann man sich leichter verändern.
  • Das Nicht-tun der eigenen Wichtigkeit: Das übersteigerte Wichtignehmen der eigenen Person, verstellt uns den neutralen Blick auf die Welt, da wir alles nur auf die eigene Person beziehen. Tolteken verlieren die eigene Wichtigkeit, indem sie beispielsweise mit Pflanzen sprechen und dadurch die eigene Selbstüberschätzung aufgeben müssen, um sich mit Pflanzen auf eine Stufe zu stellen.
  • Das Nicht-tun des Zweifels und der Reue: Das Ausschalten der leidigen Angewohnheit Entscheidungen und Taten im Nachhinein zu bezweifeln oder zu bereuen erfolgt durch das einfache Prinzip das "Verantwortung Übernehmens". Man solle vor der Handlung gründlich nachdenken. Ist die Entscheidung getroffen, bleibt nur noch Zeit zu handeln ohne sich durch Zweifeln und Reue stören zu lassen.
  • Das Nicht-tun der Sorgen: Wie unnütz die alltäglichen Sorgen um Geld, Ansehen, usw. sind,   wird am deutlichsten in Anbetracht unserer Sterblichkeit. Die Tolteken sagen, dass der Tod unser ständiger Begleiter ist. "Wenn du große Sorgen hast, dann wende Dich nach links und frage Deinen Tod um Rat. Viel Belangloses fällt von Dir ab, wenn er antwortet, dass er Dich noch nicht berührt hat und nur seine Berührung zählt." Im Tode sind alle Lebewesen gleichgestellt. 
  • Das Nicht-tun des Glaubens und der Erwartungen: Der Durchschnittsmensch knüpft an Handlungen bestimmte Erwartungen und einen persönlichen Vorteil. Diese Einstellung führt häufig zu Enttäuschungen und Frustration. Indem man immer wieder einfache Handlungen ohne ersichtlichen Sinn übt, kann man sich von dieser notwendigen Bedingung befreihen (z.B. den Gürtel verkehrt herum schnallen, neben dem Bett schlafen,...).
  • Das Nicht-tun des Sprechens: Das Nicht-tun des Sprechens, d.h. das Anhalten des andauernden, inneren Dialoges, auch Nicht-tun des Denkens genannt, ist das Ziel der praktischen Übungen des Nicht-tuns. Dieser Prozess der Befreiung von inneren Interpretationsmechanismen, um zur direkten Wahrnehmung der Welt zu gelangen, erinnert an die phänomenologische Reduktion von Husserl und an die innere Einstellung beim Zazen. Diese Art der Weltbetrachtung ist für jeden erlebbare Realität, ein Zustand grenzenloser Freiheit.
(Vgl. N.Claßen "Das Wissen der Tolteken" S.136ff - Fischer Verlag)