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Namasté

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Montag, 26. Juli 2010

Meditation für den Tag: Die Suche

Nimm all deinen Mut zusammen und mache einen Sprung! Du wirst immer noch da sein, aber in einer so neuen Weise, dass du es mit dem Alten nicht mehr in Verbindung bringen kannst. Es wird keinen Zusammenhang geben. Das Alte war so eng, so klein, so beschränkt, und das Neue ist so unendlich groß. Aus einem kleinen Tautropfen bist du zum Ozean geworden. Doch selbst der Tautropfen, der vom Blatt der Lotusblüte herunter gleitet, zittert für einen Moment, versucht sich noch ein wenig länger festzuhalten, denn er kann den Ozean sehen… Wenn er das Blatt loslässt, ist er weg! Ja, in gewisser Weise, wird er nicht mehr da sein; als Tautropfen wird er weg sein. Aber das ist kein Verlust. Er wird ozeanisch groß sein! Und alle anderen Ozeane sind begrenzt. Nur der Ozean der Existenz ist grenzenlos.
 
 
Die Suche nach dem Haus Gottes
Es gibt ein wunderschönes Gedicht des Dichters Rabindranath Tagore, über das ich schon oft gesprochen habe: Er war seit Millionen von Leben auf der Suche nach Gott. Ab und zu sah er ihn in weiter Ferne, in der Nähe eines Sterns, und begann sich in seine Richtung zu bewegen, aber als er den Stern erreicht hatte, war Gott schon an einem anderen Ort. Doch er suchte immer weiter. Er war fest entschlossen, das Haus Gottes zu finden. Und die größte Überraschung kam eines Tages, als er tatsächlich vor einem Haus stand, auf dessen Tür geschrieben stand: „Gottes Haus.“

Man kann sich vorstellen, wie begeistert er ist, wie er sich freut! Er rennt die Stufen hinauf, und in dem Moment, wo er gerade anklopfen will, erstarrt seine Hand plötzlich. Es kommt ihm ein Gedanke: „Wenn dies durch Zufall tatsächlich Gottes Haus ist, dann bin ich am Ende. Meine Suche ist zu Ende. Ich bin doch so identifiziert mit Suchen und Forschen. Ich kenne nichts anderes. Wenn die Tür sich öffnet und ich vor Gott stehe, bin ich am Ende. Die Suche ist vorbei. Was dann?“

Er beginnt vor Angst zu zittern, zieht sich die Schuhe aus und schleicht die schönen Marmorstufen wieder hinunter. Seine einzige Furcht ist, dass Gott die Tür öffnen könnte, obwohl er gar nicht geklopft hat. Und dann beginnt er zu rennen, so schnell, wie er noch nie gerannt ist. Bis dahin hatte er gedacht, er sei hinter Gott her gerannt, so schnell er konnte. Doch nun rennt er, wie er noch nie gerannt ist, ohne sich umzuschauen. Das Gedicht endet so: „Ich bin immer noch auf der Suche nach Gott. Ich kenne sein Haus, so dass ich es meiden kann und ihn an allen anderen Orten suchen kann. Es ist sehr aufregend; es ist eine große Herausforderung, und in meiner Suche existiere ich weiter. Gott ist eine Gefahr – er wird mich vernichten! Doch nun habe ich nicht einmal mehr vor Gott Angst, denn ich weiß, wo er wohnt. Um sein Haus mache ich einen großen Bogen und suche weiter nach ihm im gesamten Universum. Und im tiefsten Grunde weiß ich, dass ich nicht nach Gott suche, sondern dass die Suche Nahrung für mein Ego ist.“

Normalerweise wird Rabindranath Tagore nicht mit Religion in Verbindung gebracht. Doch nur ein religiöser Mensch mit tiefer Erfahrung kann ein solches Gedicht schreiben. Das ist keine gewöhnliche Dichtung; sie enthält eine so ungeheuer tiefe Wahrheit. Genau so ist die Situation: Wahre Seligkeit lässt dich nicht mehr existieren. Du musst verschwinden. Deshalb sieht man nicht viele wirklich glückliche Menschen auf der Welt. Unglücklich zu sein ist Nahrung für das Ego. Deshalb sieht man so viele unglückliche Menschen auf der Welt. Grundsätzlich steht im Mittelpunkt das Ego.

Um die höchste Wahrheit zu erkennen, musst du den Preis dafür zahlen. Und der Preis ist nichts anderes als das Ego loszulassen. Wenn also ein solcher Augenblick kommt, dann zögere nicht. Tanze dabei – und löse dich auf; mit einem Lachen – löse dich auf; mit einem Lied auf den Lippen – löse dich auf.
 (osho)