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Namasté

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Donnerstag, 23. September 2010

Interview mit Florinda Donner (Was ist Makellosigkeit?)

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ABE: Erzähle uns etwas über das Konzept der Makellosigkeit. Was ist Makellosigkeit?

Florinda Donner: Makellosigkeit bedeutet, ganz genau zu wissen, was du zu tun hast. Und das gilt ganz besonders für Frauen, weil wir gewöhnlich zu sehr unterwürfigen Wesen erzogen werden. Frauen sind so unterwürfig und klein, daß es schon fast unglaublich ist. Und ich will damit durchaus nicht sagen, daß Männer das nicht sind, aber, egal wie man es dreht und wendet, die Männer sind letztendlich doch immer auf der Siegerseite. Es spielt dabei auch keine Rolle, ob sie Verlierer sind oder nicht - sie sind immer noch männlich. Unsere Welt ist eine Männerwelt, egal, ob es ihnen darin gut ergeht oder nicht, egal, ob sie von feministischen Ideologien überzeugt sind oder nicht, es spielt wirklich keine Rolle. Die Männer sind die Gewinner in unserer Gesellschaft.

ABE: In deinem Buch sprichst du auch davon, wie die Frauen durch ihre Angliederung an die männliche Sexualität versklavt werden. Kannst du darüber mehr erzählen?

Florinda Donner: Aber natürlich. Zuerst ist da die Vorstellung der Zauberer, daß durch den Geschlechtsverkehr eine Art Nebel erzeugt wird; eine Vorstellung, die mich damals so schockiert hat, daß ich sie sehr lange verleugnet habe und es vehement abgelehnt habe, dies in irgendeiner Form zu glauben. Aber die Zauberer ließen mich nicht in Ruhe. Sie erklärten mir weiter grundsätzlich, daß das, was in Wirklichkeit beim Geschlechtsverkehr vor sich geht, folgendes ist: wenn der Mann ejakuliert, gelangt nicht nur sein Sperma in unserem Körper, sondern auch etwas, das Don Juan als "Energiewürmer" bezeichnete; energetische Leucht- fäden, die die Spermien in diesem Moment des energetischen Ausbruchs tatsächlich sind. Und diese Energiewürmer bleiben für sieben Jahre lang im Körper der Frau aktiv. Vom bio-logischen Standpunkt aus betrachtet, garantieren diese Würmer oder Energiefasern, daß der Mann immer wieder zur gleichen Frau zurückkehrt, und daß er sich weiterhin auch um den Nachwuchs kümmert. Der Mann wird auf einer rein energetischen Ebene anhand dieser Fasern sogar feststellen können, daß und ob es sich bei Kindern um seine eigenen Nachkommen handelt.

ABE: Und wie sieht es mit dem Austausch von Energie beim Geschlechtsverkehr aus?

Florinda Donner: Sie ernährt den Mann energetisch. Don Juan ist der Überzeugung, daß die Frauen die Ecksteine des Fortbestands der menschlichen Spezies sind, und daß der Großteil der Energie von den Frauen kommt. Und diese Energie wird nicht nur für Empfängnis, Schwangerschaft, Geburt und zur Pflege und Ernährung des Nachwuchses eingesetzt, sondern auch dazu, den Platz des Mannes in diesem ganzen Prozeß zu sichern. ABE: Nehmen wir mal an, du hast recht, und die Frauen werden tatsächlich durch diesen Nebel versklavt. Wie befreit sie sich selbst daraus?

Florinda Donner: Wenn wir das ganze aus einem biologischen Blickwinkel heraus betrachten, ist sie dann tatsächlich versklavt? Die Zauberer sagen ja, und zwar in dem Sinne, daß sie sich selbst in diesem Prozeß immer nur durch die Augen der Männer betrachtet. Sie hat gar keine andere Wahl. Die Diskussion dieses Themas machte mich damals vollkommen verrückt; ich ging mit ihnen immer wieder alle einzelnen Punkte durch, um wieder ganz am Anfang zu beginnen und es erneut durchzukauen. Du mußt wissen, das war in den frühen siebziger Jahren, als die Frauenbewegung ihren Höhepunkt hatte. Und ich sagte ihnen: "Nein, die Frauen haben es weit gebracht. Schaut euch doch einfach mal an, was sie alles erreicht haben." Und sie sagten einfach nur: "Nein, sie haben überhaupt nichts erreicht." Für sie war das Ergebnis der sexuellen Revolution - und sie waren durchaus nicht prüde oder an irgend welchen Moral-vorstellungen interessiert, sondern nur an Energie - und der sexuellen "Befreiung" der Frauen, daß die Frauen dadurch in gewisser Weise noch stärker in die Sklaverei gerieten, weil sie plötzlich energetisch nicht mehr nur einen einzigen Mann durchfütterten, sondern gleich viele Männer auf einmal. Das ist höchst interessant. So hielten sie diese ganze Idee von der sexuellen Revolution und der sexuellen "Emanzipation" der Frau für absurd. Und was auch immer zur Zeit geschieht, Don Juan hat dies bereits in den siebziger Jahren vorhergesagt. Er sagte, daß die Frauen damit auf die Nase fallen würden. Sie würden letztlich nur geschwächt werden. Und das ist genau so eingetreten. Die wenigen Frauen, mit denen ich im Rahmen meiner Vorträge und Buchlesungen über dieses Thema gesprochen habe, haben mir in dieser Hinsicht voll zugestimmt. Das ist doch sehr interessant, oder? Und dabei hatte ich zuerst befürchtet, daß ich mit diesem Thema einige Schwierigkeiten bekommen würde. Aber gerade die Frauen, die im Prozeß dieser sogenannten "Befreiung" viele Liebhaber gehabt haben, sagten, daß sie völlig erschöpft seien, ohne zu wissen warum.

ABE: Also reden wir über etwas, das weit über das rein Sexuelle hinausgeht.

Florinda Donner: Ja, und das vor allem in der Hinsicht, daß die Gebärmutter - jenseits des sexuellen Aspekts - ursprünglich dafür sorgt, daß die Frauen diejenigen sind, die dem Geist am nächsten stehen. Dies meine ich natürlich in Hinsicht auf den Prozeß der Annäherung an das Wissen im Sinne des Im-Träumen-Seins. Der Mann baut Stufe um Stufe dem Wissen entgegen und nähert sich diesem mithin "kegelförmig" an. Aber die Definition des Kegels besagt bereits, daß dieser Prozeß an der Spitze des Kegels sein definitives Ende findet. Und das ist ein energetisches Prinzip. Der Mann strebt nach dem Wissen, weil er dem Geist - oder wie immer wir diese gewaltige Kraft dort draußen nennen mögen - eben nicht nahe ist. Den Zauberern zufolge sind die Frauen nun das genaue Gegenteil. Der Kegel ist umgekehrt, wie ein Trichter. Sie haben eine direkte Verbindung zum Geist; und das liegt nach Meinung der Zauberer daran, daß die Gebärmutter nicht nur ein Reproduktionsorgan ist; sie ist ein Organ des Träumens, eine Art zweites Gehirn.

ABE: Oder Herz.

Florinda Donner: Oder Herz, wenn du so willst. Und sie ergreifen das Wissen durch dieses Organ direkt und ohne langwierige Erklärungen. Dennoch hat man uns es nie erlaubt - weder in unserer Gesellschaft, noch in irgendeiner anderen - mitzubestimmen, mit zu definieren, was Wissen eigentlich ist. Und die paar wenigen Frauen, die an der Formulierung und Schöpfung der Wissensgebäude unserer Zeit mitarbeiten, tun dies ausschließlich in männlichen Begriffen. Nehmen wir zum Beispiel eine Frau, die in der Forschung arbeitet. Wenn sie sich nicht an die Regeln hält, die bereits durch den männlichen Konsens etabliert worden sind, wird sie keine Chance zur Veröffentlichung ihrer Arbeiten bekommen. Sie kann vielleicht sogar ein wenig vom Konsens abweichen, vorausgesetzt, sie bleibt innerhalb der vorgegeben Matrix. Frauen ist es nicht erlaubt, irgend etwas anderes zu unternehmen.

ABE: Und die Zauberinnen stehen nicht mehr länger im Bann dieser kollektiven Hypnose.

Florinda Donner: Zumindest nicht mehr innerhalb der gesellschaftlichen Matrizen. Es ist übrigens sehr interessant, daß du die Idee der Hypnose ansprichst, weil Don Juan immer wieder sagte, daß wir zu der Zeit, als die Psychologie Freud hervorbrachte, geschlafen haben, wir zu passiv waren. Damals hätten wir die Wahl gehabt, entweder Mesmer oder aber Freud zu folgen. Wir sind mesmerische Wesen. Wir haben diesen alternativen Pfad nie wirklich ausgearbeitet...

ABE: Ja. Den Pfad der Energie.

Florinda Donner: ...und dies alles wäre uns niemals passiert, wenn Freud damals nicht die Oberhand gewonnen hätte.

ABE: Nun gut, aber die hat er inzwischen verloren.

Florinda Donner: Nein, nicht wirklich. Schau dir doch an, was wir machen. Und wer weiß, wie viele Generationen es brauchen wird, um dies wirklich zu ändern. Natürlich hast du in der Hinsicht recht, daß er seine intellektuelle Vormachtstellung verloren hat, und daß ihm in wissenschaftlichen Kreisen kaum noch jemand folgt. Aber seine Lehren sind in unser kulturelles Gepäck übernommen worden... Wir reden und denken immer noch in den von ihm geprägten Mustern und Begriffen, ja selbst solche Leute, die gar nicht wissen, wer Freud war. Seine Ideen sind Teil unserer Sprache, Teil unserer Kultur geworden.

ABE: Ja, das weiß ich. Es ist immer wieder sehr frustrierend, mit Leuten umzugehen, die die gesamte Wirklichkeit von diesem abgedroschenen Standpunkt aus angehen.

Florinda Donner: Ja. Und die meisten wissen nicht einmal, woher diese Ideen kommen. Sie sind Teil unseres kulturellen Gepäcks.

ABE: Und eine Zauberin ist diesen Bedingungen nicht mehr unterworfen, sie ist frei davon.

Florinda Donner: Nun, frei in der Hinsicht, daß du, wenn du einmal erkannt hast, was die soziale Ordnung wirklich ist, nämlich eine Übereinkunft, zumindest vorsichtiger wirst und nicht alles unbesehen akzeptierst. Die Leute sagen: "Aber sieh doch ein, wie verschieden das Leben heute im Vergleich mit dem zu den Zeiten deiner Mutter oder gar deiner Großmutter ist." Und ich sage, daß es das nicht ist. Es ist nur graduell verschieden. Aber nichts ist wirklich anders. Wenn ich mein Leben so gelebt hätte, wie man es für mich vorgesehen hatte... nun ja, ich wäre ein wenig gebildeter, ich hätte gesellschaftlich gesehen bessere Chancen gehabt. Aber das war es dann auch schon. Ich wäre letztendlich genau da gelandet, wo meine Mutter und Großmutter gelandet sind: im "Hafen" der Ehe, frustriert, mit Kindern, die ich inzwischen sicherlich hassen würde, oder die mich hassen würden.

ABE: Ich versuche schon die ganze Zeit, dich dazu zu bringen, darüber hinauszugehen, um von dir zu erfahren, was nun passiert, wenn du einmal diese Knechtschaft erkannt hast und nun damit beginnst, dich daraus zu befreien. Was ist es, was sich deiner Wahrnehmung dann erschließt?

Florinda Donner: Alles. Alles. Erst einmal lernst du, in deinen Träumen zu sehen. So schreibe ich zum Beispiel meine Bücher im Träumen. Es ist nicht so, daß ich dann in der Alltagswelt keine Arbeit mehr damit hätte, aber das Material kommt im Träumen.  (fortsetzung ...)