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Namasté

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Donnerstag, 14. Oktober 2010

Sein ist Gott - Nisargadatta Maharaj

Auszug aus "Ramesh Balsekar - Pointers"

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Hat er Maharaj einige Male zugehört, fällt so manchem Besucher auf, dass dieser bei seinen Darlegungen über die wahre Natur des Menschen selten das Wort "Liebe" benutzt. Im Gegenteil sagt er oft, dass im Vorgang der Manifestation des Unmanifestierten an sich nichts Religiöses oder Frommes enthalten sei.

Wenn ein Besucher Maharaj im Besonderen darauf anspricht, ob Liebe in seinen Darlegungen keinen Platz habe, lächelt er und antwortet mit einer Gegenfrage: "Was meinen Sie wirklich, wenn Sie das Wort 'Liebe' benutzen? Welche Bedeutung hat das Wort für Sie?" Diese Frage macht den Besucher normalerweise sprachlos, da das Wort 'Liebe' zu denen gehört, die am meisten missverstanden und oft missbraucht worden sind.

Maharaj fährt dann fort: "Zeigt das Wort 'Liebe' im Grunde genommen nicht irgendein 'Brauchen' oder 'Bedürfnis' an und Sie lieben die Person oder Sache, die dieses Bedürfnis befriedigt? Tatsächlich befriedigt Liebe zwischen Mann und Frau das Bedürfnis eines jeden nach dem anderen, sei es das körperliche Bedürfnis, das nach Kameradschaft und Begleitung oder irgendein anderes Bedürfnis. Wenn einer entdeckt, dass der andere sein Bedürfnis nicht länger befriedigt, wandelt sich die 'Liebe' zunächst in Gleichgültigkeit und später sogar in 'Hass'. Warum wechseln Paare, besonders im Westen, egal ob verheiratet oder nicht, so oft ihre Partner? Meist doch nur deshalb, weil sie ihre gegenseitigen Bedürfnisse nicht mehr wie anfangs zu befriedigen scheinen."

Einer der Besucher, der diesem Thema weiter nachgehen wollte, stellte dazu einige Fragen.

Frage: Aber dies ist zweifellos eine enge Sichtweise des Wortes "Liebe". Es muss doch sicherlich etwas wie unpersönliche oder 'universelle' Liebe geben?

Maharaj: Ah! Lassen Sie uns klarstellen, worüber wir sprechen. Sprechen wir über eine Empfindung, eine Beziehung zwischen zwei Menschen? Kann in diesem Falle Liebe wirklich etwas anderes sein als das Gegenteil von Hass - Liebe und Hass, zwei voneinander abhängige Gefühle, die eine Person für eine andere hegt? So eine Beziehung kann nur in der dualistischen Manifestation von Subjekt und Objekt auftreten. Wenn Sie jedoch an die noumenale, nicht-manifestierte Ebene denken, den Zustand absoluter Subjektivität (ohne die geringste Spur von irgendetwas Objektiven), an etwas, das nur durch das subjektive Pronom "Ich" angedeutet werden kann, wenn Sie an diese absolute Einheit denken, die nur als Zustand von Fülle, Ganzheit und Heiligkeit wahrgenommen werden kann, gibt es keine geeigneten Worte. Und dann wäre natürlich auch eine Beziehung, basierend auf Liebe und Hass, kaum wahrnehmbar. Eine Beziehung zwischen wem denn? Wenn Sie demzufolge das Wort "Liebe" benutzen, um auf den noumenalen Zustand zu verweisen, ist dieses Wort, wie auch jedes andere - völlig ungeeignet.

Frage: Ehrlich gesagt habe ich diese Sache noch nie so gründlich und analytisch betrachtet. Vielleicht dachte ich an etwas, das durch die Worte "Gott ist Liebe" oder "Liebe ist Religion" ausgedrückt werden soll.

Maharaj (lachend): Mein Freund, was ist dieses wiederum anders als eine Kombination von Worten, welche sich auf die Vorstellung von irgendjemanden gründet, dem diese seine Vorstellung gut gefallen hat und der sie anderen aufdrängen will? Und die "anderen" sind überaus bereitwillig jede Vorstellung anzunehmen, die ihnen eine Art moralischen Landeplatz bietet. In diesen Fällen ist der Suchende zufrieden und gefällt sich in seiner Rolle als Suchender. Er fühlt sich den anderen "in die Irre geführten Seelen, die ihr Leben verschwenden" weit überlegen. Und in dieser Pose von "Erleuchtung" ist er glücklich, einem Konzept anzuhängen, das auf einer gefälligen Kombination von Worten beruht und seinem Sucher-Ego zu fressen gibt!

Frage: Aber Maharaj, diese Worte "Gott ist Liebe" und "der in der Liebe lebt, lebt in Gott und Gott in ihm" wurden von Johannes gebraucht, einem großen christlichen Heiligen, der angeblich auch ein Jnani (Weiser) war.

Maharaj: Ich zweifle nicht daran, dass er ein Jnani war. Aber unglücklicherweise scheinen seine Nachfolger nicht klar verstanden zu haben, was diese wunderschönen Worte dem christlichen Weisen bedeuten, der sie geäußert hat. Woran Johannes dachte, war sicherlich nicht, dass "Gott" eine objektive phänomenale Wesenheit ist, deren grundlegende Natur Liebe ist.

Lassen Sie uns noch einmal zurückgehen zu dem, was ich Ihnen darüber gesagt habe, dass ein Bedürfnis, ein Brauchen die Grundlage der Liebe ist. Überlegen Sie:

Was ist der unbezahlbarste Besitz jedes fühlenden Wesens?

Wenn es die Wahl hätte, alle Reichtümer dieser Welt oder sein "Sein", sein "Bewusstsein" zu besitzen, das ihm das Gefühl gibt, lebendig und anwesend zu sein und ohne das sein Körper nur ein Kadaver wäre, was würde es wohl wählen? Ganz offensichtlich wäre ohne Bewusstsein kein Reichtum dieser Welt für dieses fühlende Wesen von Nutzen.

Dieses Sein, diese bewusste Anwesenheit ist das Sein jedes fühlenden Wesens auf Erden, die Seele des gesamten Universums.

Demzufolge kann tatsächlich Dieses-Hier-Jetzt, diese bewusste Anwesenheit, nichts anderes sein als Gott. Es ist das, was man mehr liebt als alles andere, da es in seiner Abwesenheit kein Universum und keinen Gott gäbe. Das ist Anwesenheit-Liebe-Gott. Und Johannes war sich dessen offensichtlich sehr bewusst, als er sagte "Gott ist Liebe ...". Es ist völlig klar, dass er nur gemeint haben kann, dass er (Johannes) und Er (Gott) als Noumenon, als reine Subjektivität, voneinander nicht verschieden sind. Und so "lebte er", verankert in dieser bewussten Anwesenheit, die Gott und die Liebe ist, "in Gott und Gott in ihm".