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Namasté

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Donnerstag, 30. September 2010

Karl Renz Interview vom 13.08.01


Was ist Erleuchtung?
Die spontane Erkenntnis, vor "Allem und Nichts" zu SEIN.
Vollkommen unvorbereitet, trotz und nicht wegen der Suche nach Erkenntnis.
Das Erscheinen des "ewigen Jetzt".
Die Abwesenheit des "Ich" und damit jeglicher Konzepte von Trennung oder Verbindung, Geburt und Tod, Gott und Welt, Kommen und Gehen.
Das ABSOLUTE ist sich seiner SELBST gewahr und ist damit das, was ist.
Reine Selbsterkenntnis in dem Erkennen, dass alles, was erkennbar ist, falsch ist. Dazu gehört auch das, was ich gerade über Erleuchtung oder Wahrheit gesagt habe.
Der absolute Tod von Zeit und allem, was scheinbar in Zeit ist. Es sind Hinweise auf das was keine Erkenntnis oder Erleuchtung braucht, um das zu sein was ist, und das ist, was "Du" bist.
Absolutes SEIN in unstörbarer Harmonie.

Wie hat Deine Suche nach Erleuchtung oder Wahrheit begonnen?
Was war Dein persönlicher Weg oder deine Erfahrung?
Schon als Kind machte ich sehr geteilte Erfahrungen. In dem einen Moment war ich vollkommen losgelöst und in uneingeschränkter Harmonie mit der Welt, im nächsten in tiefster Depression mit dem Wunsch nach Auflösung, nach Sterben; entweder himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt.
Natürlich wollte ich nur in der angenehmen Erfahrung verweilen. So fing ich an danach zu suchen. Es war also nicht die Suche nach Wahrheit oder Erleuchtung, sondern nach dem uneingeschränkten Glück, nach dem Ende des Leidens. Ich suchte nach geeigneten Mitteln oder Werkzeugen in der Welt. Zuerst war es der Sex und daraus die Erfahrung, dass der sogenannte kleine Tod (Orgasmus) nur eine sehr flüchtige Erfüllung bedeutet und vom Partner abhängig, also keine Lösung ist.
Dann Erfahrungen mit Drogen, die kurzfristig einen Zustand der Leidfreiheit erzeugen können. Sobald aber die Wirkung nachlässt, ist da umso mehr Leiden. Zuwendung oder Liebe von Freunden, Familie und Partnern verloren ebenfalls ihre Bedeutung in dem Erkennen, das mein Befinden nichts mit ihrem Verhalten zu tun hatte, und das Problem sich so auch nicht lösen ließ.

Dann begann ich, esoterische Bücher zu lesen: alles über Religionen, Schamanen, Magie etc. Lange war ich fasziniert von Castaneda und Don Juan und dieser Idee von Freiheit.
Bis ich mir Ende der 70er Jahre im Traum spontan bewusst wurde, zu träumen. Ich erinnerte mich an diese Don Juan Technik, bei der man seine Hände betrachtet. Also hob ich meine Hände und fing an, sie zu untersuchen. Plötzlich wurde etwas wach in mir, was scheinbar geschlafen hatte, und in diesem Erwachen fingen erst meine Hände, dann der ganze Körper an, sich aufzulösen. Ich erkannte den Tod und in dem Erkennen tauchte plötzlich Angst a
uf. Also begann ich um mein Leben zu kämpfen, wie ich noch nie in meinem Leben um etwas gekämpft hatte. Eine unerklärliche Kraft war im Begriff, mich auszulöschen, wobei sie sich als unendliches schwarzes Nichts in der Wahrnehmung zeigte. Obwohl ich im Bett erwachte, hörte der Kampf nicht auf. Dann geschah die plötzliche Akzeptanz dieser Auflösung und aus dem vorher dunklen Nichts wurde gleißendes Licht und ich dieses Licht seiend. Ein in sich selbst leuchtendes Licht.
Nach einer Ewigkeit wurde langsam aus dem Licht wieder die normale Wahrnehmung von Karl und der Welt. Alles schien wie vor diesem Erlebnis, doch die Wahrnehmung hatte sich absolut gelöst von dem, was wahrgenommen wurde. Totale Distanz und Fremde zur Welt waren da.
"Dies ist nicht mein Zuhause," war der einzige Gedanke. Das MEIN verlor sich in der Ichlosigkeit.
Mit diesem Erwachen des kosmischen Bewusstseins hatte der Prozess der Auflösung des Konzeptes "Karl" begonnen. In diesem Gewahrsein der Falschheit der Erfahrungen und ihrer Traumhaftigkeit war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die persönliche Geschichte und damit die Geschichte des gesamten Universums in diesem Feuer des Gewahrseins verbrannten.
Dieser Prozess vom "Individuellen zum Kosmischen Bewusstsein", vom Persönlichen zum Unpersönlichen Bewusstsein, der als Erleuchtung bezeichnet wird, ist immer einmalig, kann weder wiederholt noch nachgeahmt werden. So wie es nur ein absolutes Sein gibt, so ist jede Erfahrung absolut einmalig.
Lange Zeit war dieses unpersönliche Bewusstsein mein Zuhause, aus einem KO (Koma) war OK (Amok) geworden. Ich war ein wandelndes NICHTS. Absolut identifiziert mit diesem NICHTS.
Der Besitzer vom NICHTS. Das kleine Ich war sehr groß geworden, ein überdimensionales NICHTS. Wie der Hintergrund, der den Vordergrund als Illusion betrachtete. Eine Illusion betrachtete eine andere Illusion. Der sogenannte ZEUGE, die Weisheit, die sagt: ich bin NICHTS.
Es gab scheinbar etwas, das dieses "nicht sein" als Vorteil ansah, und somit war da auch eine unterschwellige Angst, diesen Vorteil der Klarheit zu verlieren. Bis Mitte der 90er Jahre, von jetzt auf jetzt, das absolute Erkennen geschah, die einfache Erkenntnis, wie ein kleines Aha: Ich bin das, was ist. Ich bin das, was nie etwas anderes sein kann oder war als das "Selbst". Das Selbst ist und nichts als das Selbst ist. In der Selbsterkenntnis oder der Realisation des "SELBST" ist absolute "Akzeptanz".
Das Absolute "IST" in der persönlichen wie in der unpersönlichen Erfahrung, es ist immer das Absolute Selbst, und es gab nie die Notwendigkeit von Erleuchtung. Das Selbst ist ewig realisiert und das was in der Realisation (Verwirklichung der Wirklichkeit) als Bewusstsein erscheint, wird sich nie realisieren. In diesem Sinne gab es nie einen Unerleuchteten und somit auch keine Notwendigkeit von Erleuchtung.



Hat sich irgendetwas in deinem Leben verändert seit der Entdeckung der Wahrheit?
Seit der Todeserfahrung ende der 70er, hat sich das Bewusstsein grundlegend verändert. Der gesamte Energiekörper ,jede Zelle ,war einem teilweise sehr schmerzhaftem Prozess unterworfen. Seit dem Tod des Besitzers ,ist jede Zelle in sich selbst erwacht. Doch was erwachen kann, kann auch wieder einschlafen ,nichts bleibt wie es ist. Also weder Vor- noch Nachteil. Sensationen in der Zeit.
Die grundlegende Erkenntnis war, dass es kein MEIN oder DEIN Leben gibt oder je gegeben hat,
dass das was wahrhaftig ist, weder lebt noch nicht lebt. Das was wir Leben nennen, verändert sich ständig. Der Traum und seine traumhaften Zustände sind scheinbar einem ständigen Wandel unterworfen, also verändert sich auch der im Traum erscheinende Körper und die ganz Welt.
Doch das, was ist, war schon immer und wird immer sein, in unendlichen Variationen, einer ewigen Realisation des "Realen". Ungestörter Frieden des Seins. Und ich bin das.

Hattest Du einen Lehrer? Ist es wichtig einen Lehrer /Guru zu haben?
Was ist die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler? Hast Du Schüler?
Nein, ich hatte nie einen persönlichen Lehrer. Damit das, was nicht in der Zeit ist, sich seiner selbst gewahr wird, ist nichts notwendig, das in der Zeit ist. Erwachen ist immer spontan, ohne Notwendigkeit. Man nennt es auch den göttlichen Unfall. Es erkennt sich nicht wegen, sondern trotz allem was kommt und gehen kann. Die Frage nach wichtig oder unwichtig erübrigt sich damit.
Das Selbst ist der einzige Meister, den ich kenne. Es realisiert sich sowohl im Verlieren als auch im Finden. Es ist gleichzeitig Lehrer und Schüler und gibt sich selbst immer absolute Lektionen.
Das Selbst zeigt sich selbst dem Selbst in seiner Allgegenwärtigkeit, im ewigen Jetzt.
Schüler und Lehrer bedingen sich gegenseitig, so wie auch Frage und Antwort. Aus der Wunschlosigkeit heraus erhebt sich in der Zeit ein Wunsch, und in seiner Erfüllung erlöst er sich selbst, so wie jede Frage durch eine Antwort Erlösung findet. Das ist das karmische Gesetz des Bewusstseins. Daher kein Lehrer und keine Schüler, nur Fragen und Antworten.


Ist so etwas wie "innere Arbeit/Entwicklung" nötig (z.B. mit den dunklen Seiten,
Programmen, Glaubenssätzen)? Manche Lehrer sagen, nein, denn wir sind schon frei, es gibt nichts zu tun. Was bedeutet das?
Um das zu sein, was du wirklich bist, braucht es keine Arbeit oder Entwicklung. Alle Konzepte von
Weg, Entwicklung und sogar Erkenntnis tauchen mit dem ersten Ich-Gedanken auf. Diese erste Idee kreiert die Zeit, den Raum und somit das gesamte Universum. Und solange dieser Ich-Gedanke real erscheint, was Trennung bedeutet (Zweiheit, Leiden), ist auch der Wunsch nach Einheit da und somit das Verlangen nach einem Ausweg, einem Ende des Leidens. Also bedingt diese erste ‚falsche' Idee des Ich alles Falsche, was danach folgt. Nur die Absolute Erkenntnis, vor dem Ich-Gedanken zu sein, das Falsche als falsch zu erkennen und damit die Wurzel aller Probleme zu entfernen, bedeutet das zu sein, was du bist. In dem du bist was du bist, oder besser wie du bist, absolut, vor allem und nichts, das ist die Zerstörung aller Konzepte.



Kannst du etwas über die Beziehung zwischen Mann und Frau sagen? Sie scheint so vielversprechend, beinhaltet aber soviel Schmerz. Gibt es irgendeine Möglichkeit
der wahrhaften Befreiung durch Beziehungen?
Die eigentliche Frage ist, ob es überhaupt jemanden gibt, der eine Beziehung hat und für den Befreiung notwendig ist. Jeder Wunsch nach Vereinigung (Einheit) entsteht aus der Idee von Trennung. Kann also etwas, das aus einer Lüge entstanden ist, zur Wahrheit führen? Kann das, was abhängig ist, von Natur aus tot, der Zeit unterworfen, dich zu dem machen, was du bist? Wo die Idee von Einheit auftaucht, gibt es Zweiheit, mit dem verbinden, wird getrennt, und alles kommt und geht mit etwas falschem, dem Ich. Also zurück zur Wurzel, der Frage, wem oder in was erscheint dieses Ich?


Hast du eine Lehre und wenn ja, welche?
Erkenne alles als Lüge, besonders den der alles als Lüge erkennt.


Warum führst du diese Gespräche?
Sie sind Teil oder Aspekt des Seins. Keiner spricht und keiner hört zu. Ohne Sinn und ohne Grund.
Auf die Frage nach dem Warum gibt es immer nur eine Antwort: "Warum nicht?"



Wie können wir die Lehre in unser tägliches Leben integrieren?
Das was ist bedarf keiner Integration, und das was nicht ist, wird nie integriert sein. Erkenne die vollkommene Verwirklichung der Wirklichkeit und sei, was du bist. Alles ist genau so wie es ist, weil das Sein sich so und nicht anders manifestiert hat.


Kannst du über den Tod reden, manche sagen "stirb bevor du stirbst"?
Der einzig mögliche Tod ist der Tod des Ego (die Idee der Trennung). Die Frage ist: wie kann etwas sterben, das nicht existiert? Wie kann das, was Erscheinung ist und sich nur in der Wahrnehmung, als Sensation zeigt, sterben? Durch was kann die Lüge des Getrenntseins verschwinden? Für Wen oder Was muss das gehen, was nicht ist? Nur in der absoluten Selbsterkenntnis, das zu sein was ist , untrennbar , die Wahrheit und nichts als die Wahrheit, das Selbst und nichts als das Selbst.
Die Wahrheit sich in der Wahrnehmung nur selbst wahrnimmt ,wo einzig das ist was du bist, der Traum und der Träumer eins sind im Absolutem.
Für das Absolute muss nichts gehen, denn das Absolute ist die einzige Realität. Indem das Ego als flüchtiger Schatten im ewigen Jetzt erkannt wird, hat es keine Realität mehr.