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Freitag, 17. September 2010

Tonal und Nagual (mehr aus "Der Ring der Kraft")

Plötzlich fand ich mich neben Don Juan und Don Genaro auf der Klippe wieder. Sie flüsterten mir zu, daß sie mich zurückgeholt hätten und daß ich das Unbekannte gesehen hätte, über das man nicht sprechen könne. Sie sagten, daß sie mich noch einmal in dieses Unbekannte schleudern würden und daß ich die Flügel meiner Wahrnehmung sich entfalten lassen und das »Tonal« und das »Nagal« gleichzeitig berühren solle, ohne mir bewußt zu sein, daß ich zwischen dem einen und dem anderen hin- und herpendelte.
Wieder hatte ich das Gefühl, durch die Luft geschleudert zu werden, zu kreiseln und mit ungeheurer Geschwindigkeit zu fallen. Dann explodierte ich. Ich löste mich auf. Irgend etwas in mir verteilte sich. Es setzte etwas frei, was ich mein Leben lang verschlossen gehalten hatte. Ich war mir deutlich bewußt, daß mein innerstes Reservoir angezapft war und daß es ungehemmt verströmte. E s gab nicht länger diese mir liebe Einheit, die ich » ich « nannte. Da war nichts, und doch war dieses Nichts erfüllt. Es war weder licht noch dunkel, weder heiß noch kalt, weder angenehm noch unangenehm. Nicht daß ich mich bewegt oder stillgestanden hätte oder geschwebt wäre, auch war ich keine vereinzelte Einheit, kein Selbst, wie ich mich zu erleben gewohnt bin. Ich war eine Myriade von Selbsten, die alle »ich « waren, eine Kolonie separater Einheiten, zwischen denen ein besonderer Zusammenhalt bestand und die unaufhaltsam zusammenstrebten, um ein einzelnes Bewußtsein, mein menschliches Bewußtsein zu bilden. Nicht daß ich jenseits aller Zweifel »gewußt« hätte - denn es gab nichts, womit ich hätte »wissen« können, sondern alle meine einzelnen Bewußtseine »wußten« -, daß das » Ich «, das »Selbst« meiner vertrauten Welt eine Kolonie, ein Konglomerat von isolierten, unabhängigen Gefühlen war, die einander in unauflösbarer Solidarität verbunden waren. Die unauflösbar Solidarität meiner zahllosen Bewußtseine, der Zusammenhalt dieser Teile untereinander, d as war meine Lebenskraft. Um diese einheitliche Empfindung irgendwie zu beschreiben, könnte man sagen, daß diese Körnchen Bewußtsein verstreut waren; jedes war seiner selbst bewußt, und keines überwog vor den anderen. Dann rührte irgend etwas sie auf, und sie vereinigten sich und strömten in eine Region, wo sie sich alle auf einem Haufen versammeln mußten, dem »Ich«, das ich kenne. Und als »ich«, als »ich selbst« beobachtete ich dann eine zusammenhängende Szene irdischer Aktivität oder eine Szene, die anderen Welten angehörte und die ich für reine Imagination halten mußte, oder eine Szene, die dem »reinen Denken« zugehörte, das heißt, ich hatte Visionen von intellektuellen Systemen oder von Ideen, die zu Verbalisierungen gebündelt waren. In manchen Szenen sprach ich nach Herzenslust mit mir selbst. Nach jeder dieser zusammenhängenden Visionen löste das »Ich« sich auf und war wieder nichts. Bei einer dieser Exkursionen in eine zusammenhängende Vision erlebte ich mich oben auf der Klippe neben Don Juan.
Augenblicklich erkannte ich, daß ich nun das ganze, mir vertraute Ich war. Ich empfand meine Physis als real. Ich war in der Welt, statt sie nur anzuschauen. Don Juan herzte mich wie ein Kind. Sein Gesicht war ganz nah. Ich konnte seine Augen in der Dunkelheit sehen. Sie waren freundlich. Sie schienen eine Frage aussprechen zu wollen. Ich wußte, was es war. Das Unaussprechliche war wirklich unaussprechlich.

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