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Namasté

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Sonntag, 19. September 2010

Ein Interview mit Taisha Abelar Mitglied des Zauberer-Clans um Carlos Castaneda von Keith Nichols

"Wenn Du einmal versuchst, Dein gegenwärtiges Wissen über die Konsequenzen der Reise von Kolumbus zurückzuhalten, und Dich selbst in seine Situation versetzt, dann wirst Du anfangen zu sehen, daß unsere gegenwärtige Erforschung des Mondes ein Picknick im Vergleich zu dem ist, was er durchgemacht hat. Die Erforschung des Mondes bezieht keinerlei Erforschung der Wurzeln unseres Denkens mit ein... In Wirklichkeit ist sie nur eine Ausdehnung dessen, was er getan hat." Robert M. Pirsig: Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten

Eine wirkliche Ausdehnung der Wurzeln unseres Denkens erkennt man daran, daß sie uns dazu bringt, die Art und Weise, in der wir unsere Wirklichkeit interpretieren, neu zu bestimmen. Und auch wenn sie zuerst nur unsere intellektuellen Perspektiven beeinflußt, zieht sich ihr Nachhall mit der Zeit durch unsere gesamte Kultur und Zivilisation, die Form all dessen verändernd, wer wir sind, und was wir sein werden. Solche Ausdehnungen der Wurzeln sind selten, weil sie den Bruch mit jeglichem Ethos und mit allen Denksystemen zur Folge haben.

Seit der späten Sechziger Jahre trat eine interessante Ausdehnung der Wurzeln auf, ausgelöst durch den Zauberer-Schüler Carlos Castaneda und seine Bücher über seine Ausbildung bei dem mexikanisch-indianischen Zauberer Don Juan erfuhr. Seine Bücher sind ein deutliches Zeichen des gegenwärtigen Dranges, zu einem Kulturethos zurückzukehren, in dem Wunder, Magie und spirituelle Fähigkeiten jene Ketten brechen, welche starre Vernunft und Zynismus unseren Wirklichkeiten angelegt haben.

Taisha Abelar, Zauberin und Autorin des Buches "Der Übergang der Zauberer" (The Sorcerers' Crossing), ist ein Mitglied von Carlos Castanedas Gruppe von Zauberern. In diesem Interview redet sie über ihre Linie, wie die Zauberer dieser Linie die Vorgänge im Energiekörper sehen, sowie über einige ihrer Zauberer-Techniken zum Erreichen spiritueller und wahrnehmungsmäßiger Freiheit, erzielt durch das Zerbrechen der intellektuellen und energetischen Ketten, die uns binden.

Kannst Du uns erzählen, wie Du in die Zauberei verwickelt wurdest?

Taisha Abelar: Als ich Don Juan und seinen Leuten begegnete, war ich gerade Anfang Zwanzig. Tatsächlich habe ich den größten Teil meines Erwachsenenlebens unter ihrer Leitung und ihrem Training verbracht. Don Juan gehörte zu einer Generation von Zauberern, die auf 27 Naguals - oder spirituelle Führer - zurückblicken konnte. Jeder dieser Naguals hatte seine bestimmten Schüler, die Träumen, Pirschen und eine Reihe anderer Dinge lernten. Die Techniken, die wir lernten, haben also einen historischen Hintergrund, der in dieser Linie von Zauberern weit zurückreicht.

Gibt es irgendwelche Unterschiede zwischen den alten und den modernen Zauberern?

Taisha Abelar: Ja, wenn wir von den Zauberern alter Zeit sprechen, denken wir in Begriffen wie Manipulation von Menschen, Anhäufung von Kraft und an die Kontrolle über die Wesen anderer Sphären oder Wirklichkeiten. Während diese Tradition weitergegeben wurde, entdeckten nachfolgende Seher, daß die Praktiken der alten Zauberer nicht zur Freiheit führten. Anstelle dessen führten sie zu einer Abhängigkeit von Ritualen und zu zwanghaftem Verhalten, wie z.B. dem Anhäufen von Kraft und der Erhöhung des Selbst. Und doch waren diese Praktiken sehr wirksam, indem sie die Zauberer zu sehr kraftvollen Wesen machten, die andere Menschen kontrollieren, den Elementen (wie z.B. dem Regen) befehlen, sich selbst in verschiedene Tiere verwandeln, oder andere Taten der Zauberei vollbringen konnten.

Ungeachtet all dieser Kräfte, entdeckten die modernen Zauberer, daß Kraft allein nicht zu wahrer Freiheit führte. Anstelle dessen sind die meisten der alten Zauberer hinter dem, was wir die zweite Pforte des Träumens nennen, in die Falle gegangen.
Kannst Du uns erklären, was Du unter der zweiten Pforte des Träumens verstehst?

Taisha Abelar: Wenn sich der Körper energetisch in den Traumkörper verwandelt, kann diese Energie "andere Wirklichkeiten" oder andere Aspekte des Universums wahrnehmen. Was sich vor uns zeigt, oder, was wir gerade in diesem Moment sehen - diesen Raum, diese Mauer, die Straße dort draußen - ist nicht die einzige Wirklichkeit, die existiert. Und doch sahen die modernen Seher, daß die alten Rituale, das alte Training nicht zum letztendlichen Ziel führten: Freiheit vom Gefangensein in irgendeiner Wirklichkeit, was immer das für eine Wirklichkeit auch sein mag.

Wie haben sich die Techniken mit
den modernen Sehern verändert?

Taisha Abelar: Die Techniken, die an uns weitergegeben wurden, waren die einzigen, von denen sie sahen, daß sie den Praktiker am ehesten dazu befähigen, die totale Freiheit zu erreichen. Diese totale Befreiung ist für uns eine Freiheit von "Menschlichkeit" oder irgend etwas Menschlichem und die Fähigkeit, das ganze eigene Potential nutzbar zu machen. Diese Techniken sind die Rekapitulation und bestimmte Praktiken des Träumens.

Wann in der Geschichte hat die Trennung zwischen den alten Zauberern und den modernen Zauberern stattgefunden?

Taisha Abelar: Die Trennung kam zur Zeit der spanischen Konquista in Mexiko. Als die Spanier kamen, wurden die meisten der alten Zauberer zerstört. Trotz ihrer Fähigkeiten sich in Tiere zu verwandeln, die Elemente zu bändigen oder Verbündete zu manipulieren, war ihre Kraft unfähig, den Angriffen der Spanier zu widerstehen. Die alten Zauberer waren einfach unfähig, die Spanier zu beeinflussen, weil deren Kultur so stark und fixiert war, daß Zauberei nahezu keinen Effekt auf sie hatte. Die Spanier operierten in einem unterschiedlichen kognitiven Feld, einer unterschiedlichen Wirklichkeit.

Ein weiterer Wendepunkt ereignete sich in Don Juans Linie im Jahr 1725, als eine Wesenheit in Kontakt zum damaligen Nagual, Sebastian, trat. Wer war dieses Wesen?
Taisha Abelar: Wir nennen ihn den Todestrotzer. Er ist wirklich einer jener alten Zauberer, der, gefangen hinter der zweiten Pforte des Träumens, viele Jahrhunderte überlebt hat. Sein Bewußtsein war immer noch intakt, aber auf Grund seiner Ausbildung gab es für ihn keine Möglichkeit, zu entkommen. Wir lernten, daß die anorganischen Wesen, die bestimmte Sphären des Träumens bevölkern, die männlichen Zauberer, die in ihr Reich eindrangen, gefangen nahmen, um denen ihre Energie zu rauben.

Die einzige Möglichkeit des Entkommens lag für den Todestrotzer in einem Pakt mit den verschiedenen Naguals aus Don Juans Linie. Von diesem Zeitpunkt an verschmolz er mit unserer Linie und gab den Naguals Geschenke der Kraft für ihre Energie.

Was waren das für Geschenke, die
der Todestrotzer ihnen gab?

Taisha Abelar: Er verschenkte verschiedene Position von dem, was wir den Montagepunkt nennen. Wir sehen, daß es auf dem leuchtenden Kokon oder Energiekörper eine Stelle gibt, die besonders hell ist. Diese Stelle nennen wir den Montagepunkt, weil sie bestimmte Fasern oder Energielinien an der Oberfläche des Energiekörpers zum Aufleuchten bringt. Wir haben gesehen, daß, wenn bestimmte Fasern aufleuchten, eine Ausrichtung mit entsprechen Fasern außerhalb des Energiekörpers, innerhalb des Universums als solchem, stattfindet, die wiederum bedingt, daß Wahrnehmung geschehen kann.

Die Zauberer sehen, daß diese Anpassung der Energiefasern innerhalb und außerhalb des leuchtenden Kokon immer stattfindet, um Wirklichkeit wahrzunehmen.

Und so gab der Todestrotzer dieser Linie die verschiedenen Positionen des Montagepunkts oder die Fähigkeit, verschiedene Wirklichkeiten wahrzunehmen, weil jede Position unvorstellbare Möglichkeiten beleuchtet. Er gab jedem Nagual eine verschiedene Anzahl solch möglicher Punkte, und diese wurden von Generation zu Generation weitergereicht. Und die neuen Zauberer, die aus diesem Übergangsstadium hervorgingen, erkannten, daß Zauberei tatsächlich eine Frage der Wahrnehmung ist. Eine Definition von Zauberei ist somit: die Fähigkeit, mehr wahrzunehmen als der Durchschnittsmensch, dessen Wahrnehmung des Universums begrenzt ist, weil sie/er nur einen Platz für den Montagepunkt hat - den einen, in der sie/er hinein geboren wurde.

Als die Seher ihre Erfahrungen erweiterten, erkannten sie, daß jede dieser anderen Positionen genauso beschränkend war, wie die Wirklichkeit, in die der Mensch hinein geboren wurde. Dies hat uns zu der Erkenntnis geführt, daß es unser Ziel sein muß, uns nicht auf irgendeine permanente Position zu fixieren. Dies war immerhin das, was dem Todestrotzer widerfahren war; er war in einer bestimmten Position des Montagepunkts gefangen.

Wie schützt ihr euch davor, in diese
Falle zu gehen?

Taisha Abelar: Unsere Praktiken sind darauf abgestimmt, nicht auf einer irgendeiner solch bestimmten Position fixiert zu werden. Die Rekapitulation ist eine dieser Methoden. Alle Praktiken der Alten erhöhten das Selbst in einem solchen Ausmaß, daß sie nicht länger in der Lage waren, beweglich oder flüssig zu sein. Dies war einer der Hauptgründe dafür, warum sie in anderen Sphären in Gefangenschaft gerieten. Und darum suchen wir Flüssigkeit.

Was ist Rekapitulation?

Taisha Abelar: Die Rekapitulation ist eine Methode, all die in der Welt eingeschlossene Energie zurückzuholen, um sie für den Gebrauch anderer Dinge zur Verfügung zu haben. Sie befähigt einen, zu sehen, daß die Wirklichkeit, in die man hinein geboren wurde, nicht die einzige Wirklichkeit, sondern nur eine Fixierung von Energie ist.
Wenn ein Kind geboren wird, ist sein Montagepunkt sehr unstetig; es ist nicht fähig, als ein funktionierendes menschliches Wesen wahrzunehmen. Und so wie es sich den Erwachsenen um sich herum anpaßt, so eifert sein Energiekörper ihrer Position nach. Energetisch betrachtet, formt es sich selbst nach dem Abbild jener, die um es herum sind. Wir alle haben die Position unseres Montagepunkts auf nahezu ein und demselben Platz, was uns dazu befähigt, die gleiche Wirklichkeit wahrzunehmen.

Die Rekapitulation befähigt dich durch einen psychischen Prozeß der Ausdehnung des Atmens dazu, diesen Punkt zu bewegen, indem all die Energie zurückgerufen wird, die du während deines Lebens zurückgelassen hast.

Jede Epoche ist durch das charakterisiert, was Don Juan die "Modalität der Zeit" nannte: einem bestimmten Muster von Ideen oder kulturellem Ethos. Die Modalität unserer Zeit ist das, was wir auf dem Fernsehschirm sehen und in unseren Büchern und Zeitschriften lesen. Wir werden andauernd mit bestimmten Themen und Ideen bombardiert, an die wir uns zu halten haben. Die Zauberer nennen diesen Ethos unserer Tage "Ich armes Baby"-Syndrom, weil jeder da draußen durch dieses Lebensgefühl dominiert wird. Und es ist folglich nicht nur eine Armes-Baby-Welt, sondern auch ein Armes-Baby-Universum mit schwarzen Löchern, die gleich ganze Sternenkonstellationen und Planeten verschlingen. Die Zauberer sehen, daß unsere Energie andauernd von etwas anderem konsumiert wird.

Um dahin zu kommen, wo wir hingehen wollen, benötigen wir jedoch unbedingt Energie. Aber in unserem Wachzustand wird all unsere Energie durch die Belange unseres Wachbewußtseins aufgebraucht: unsere Jobs, unsere Familien oder was immer auch sonst noch. Um aus dieser Position herauszukommen, benötigen wir Extra-Energie. Und die Rekapitulation ist das grundsätzliche Mittel, um Energie zu speichern.

Wie rekapituliert man?

Taisha Abelar: Zuerst machst du eine Liste von allen, deren Bekanntschaft du während deines Lebens gemacht hast, von jeder Person, der du je begegnet bist. Das ist für sich selbst schon eine Unternehmung, die intensive Konzentration verlangt. Und schon das Erstellen der Liste lockert manches auf und befähigt dich dazu, deine Aufmerksamkeit auf spezifische Dinge zu fokusieren. Wenn du deine Liste erstellt hast, mußt du einen Platz finden, der Druck auf deinen Energiekörper ausübt, wie z.B. einen Wandschrank. Nehme eine bequeme Sitzhaltung ein und beginne mit der ersten Person auf deiner Liste. Arbeite dich zurück, indem du alle Begegnungen mit dieser Person, all jene Interaktionen, in denen Energie ausgetauscht wurde, rekapitulierst oder visualisierst. Sieh dich selbst interagieren, sieh, wie du alle möglichen energetischen Manöver durchläufst, um die Situation aufrecht zu erhalten. Denn wir alle konstruieren unsere Welt energetisch. Sogar wenn wir einfach nur die Straße hinunterfahren, konstruieren wir. Und wir halten diesen Akt für selbstverständlich und sagen, daß die Straße doch immer da sei. Aber in Wirklichkeit sind wir alle Zauberer, welche die Welt um uns herum konstituieren, und wir alle haben in diese Taktik eingewilligt.

Durch die Rekapitulation holst du die Energie aus der Vergangenheit zurück, die in deiner persönlichen Geschichte verloren ist und die sich hinter dir herzieht, wie ein aus Trümmern bestehender Kometenschweif. Um dich nun von den erinnerten Ereignissen aus der Vergangenheit zu lösen, starte an deiner rechten Schulter, bewege deinen Kopf von rechts nach links, und atme dabei ein. Dann drehst du deinen Kopf zurück und atmest aus, während du all das zurückschickst, mit dem du nicht länger verbunden sein willst. Abschließend bringst du den Kopf wieder in eine zentrierte Haltung zurück. Du wirst das Gefühl nicht bei jedem Bild haben, aber atme alles tief aus, während du mit jedem Atemzug Linien zurücksendest. Und wenn du deine Energie zurückgezogen hast, atme sie in einem Stück ein, und fahre damit so lange fort, bis dort keinerlei Energie mehr zurückbleibt. Die Szene wird leer sein, eine Art Vakuum, weil nunmehr keine energetische Komponente in ihr verblieben ist.

Welchen Effekt hat das Rekapitulieren auf euer Leben?

Taisha Abelar: Du wirst feststellen, daß sich deine Bindung zu deiner Familie und zu deinen Freunden mehr und mehr verringert. Du kannst natürlich weiterhin mit ihnen interagieren, aber du bist nicht länger an sie gebunden, weil du die energetische Abhängigkeit von ihnen überwunden hast.

Was ist Pirschen?

Taisha Abelar: Pirschen ist die Fähigkeit, den Montagepunkt an jeder gegebenen Position zu fixieren, um der chaotischen Wahrnehmung Struktur und Kohärenz zu verleihen. Wir pirschen unsere Wirklichkeit jeden Tag, jede Minute an, um herauszufinden, was es bedeutet, diese Straße hinunterzufahren oder in diesem Einkaufszentrum zu sein. Pirschen bedeutet, Kategorisierungsschemata von Objekten und Dingen zu erstellen, die uns vom Namen her bekannt sind.

Und wie sehen Zauberer das
Träumen?

Taisha Abelar: Träumen ist eine Bewegung des Montagepunkts, die wir ganz natürlich im Schlaf vollziehen. Es sind willkürliche Bewegungen unseres Energiekörpers. Aber für Zauberer bedeutet Träumen die Kontrolle über die eigenen Träume. Dazu mußt du deine Träume anpirschen, was in Wirklichkeit bedeutet, den Montagepunkt absichtlich in eine neue Position zu bewegen und ihn dort so lange zu halten, wie es deine Traum-Energie erlaubt.

Wenn du dich also selbst in einer Traumwelt wiederfindest, mußt du, bevor sie hinwegdriftet und sich in etwas anderes verwandelt, diese Wirklichkeit aufrechterhalten wollen, indem du sie anpirschst. Und wenn du ein sehr erfahrener Pirscher und Träumer bist, dann kann diese Wirklichkeit zu deiner einzigen Wirklichkeit werden. Das ist genau das, was den alten Zauberern widerfahren ist, als sie in einer anderen Sphäre in die Falle gingen und nicht länger zu unserer normalen Wirklichkeit zurückkehren konnten. Tatsächlich radierte die Zeit die Wirklichkeit, in die sie hinein geboren worden waren, einfach aus. Da sie nämlich fähig waren, ihre Energie in jener anderen Wirklichkeit über eine längere Zeit - d.h. über mehrere Jahrhunderte - zu erhalten, waren sie schließlich unfähig, zu unserer zurückzukehren, da die Modalität ihrer Zeit bereits vergangen war.

Wenn wir also unsere Wirklichkeiten anpirschen, betrachten wir niemals eine von ihnen als die primäre Realität. Denn in dem Moment, wo wir denken, diese oder jene Wirklichkeit sei die primäre, sind wir schon auf dieser Ebene gefangen, egal wo dies auch sein mag.

Welche Bedeutung hat Deiner Meinung nach die Veröffentlichung von The Sorcerers' Crossing und all den anderen Informationen über eure Linie?

Taisha Abelar: Der Grund dafür, daß Du und ich überhaupt miteinander reden können, liegt in der extremen Notwendigkeit, die Modalität unserer Kultur zu ändern. Die Zauberer sagen, daß die Zukunftsprognosen in der heutigen Modalität vollkommen negativ sind. Und wenn eine Veränderung stattfinden soll, so muß sie von außen kommen, allein um zu zeigen, daß diese Bewegung überhaupt möglich ist. Und so haben wir diese Information nach außen gegeben, nicht als Information, sondern als eine Möglichkeit. Vor allem anderen ist es eine Idee, welche die Leute erfassen können, um zu erkennen, daß es da draußen - neben unserer populären Kultur, die durch das "Armes-Baby" Syndrom dominiert wird - noch etwas anderes gibt.

Wir sind in dieser Realität genauso gefangen, wie der Todestrotzer hinter der zweiten Pforte des Träumens gefangen ist. Der Todestrotzer hat uns gesagt, daß die Position der Menschheit über Tausende von Jahren so ziemlich gleich geblieben ist, mit nur winzigen Veränderungen. Es hat so z.B. Verschiebungen in der Renaissance gegeben, als sich die menschliche Wahrnehmung von Gott verschob, was eine Wahrnehmungsverschiebung seiner selbst zur Folge hatte.

Eine andere Verschiebung muß zur Zeit der alten Griechen stattgefunden haben, als sich unsere Fähigkeit, Feen und Götter zu sehen bzw. mit ihnen in Kontakt zu treten, in den Glauben verwandelte, daß es sich hierbei lediglich um Mythen oder das Produkt menschlicher Imagination gehandelt habe. So gibt es also offenbar Verschiebungen, die uns von Dingen entfernt haben, die wir gar nicht mehr wahrnehmen. Und der Kontakt unserer Linie mit dem größeren Kulturethos des Menschen bewirkt eine weitere Verschiebung: weg vom Verstand und einem beschränkten Verständnis von Realität, hin zu einem System, in dem alles lebendig ist und ein Bewußtsein hat, daß wir wahrnehmen können.

Wohin, denkst Du, geht eure Gruppe nach dem Tod?

Taisha Abelar: Ich sehe uns selbst in eine unendliche Entwicklung eintreten. Wir verschmelzen mit jener unvorstellbaren, namenlosen Kraft, von der wir nur ein winziger Funke sind. Und je weniger menschlich wir im energetischen Sinne sind, um so mehr verschmelzen mit dem Unermeßlichen.

Das mag kalt und herzlos klingen, ist es aber nicht. Zauberer haben Gefühle und eine überwältigende Zuneigung, aber diese sind nahezu unpersönlich. Sie sind ein Teil der Energie, die aus einem Zustand des Wohlergehens hervorgeht. Denn, wenn dein Energiekörper sich in einem gesunden Zustand befindet, hast du starke, positive Gefühle, die vom Universum selbst kommen. Alles da draußen ist bewußt und intelligent, und ist ein Teil der Absicht selbst. Die Zuneigung ist dort; du brauchst dich nur selbst daran anzuschließen, um sie zu fühlen. Sie stammt nicht vom persönlichen Selbst.

All diese Dinge sind da draußen. Es ist mitnichten ein kalter, leerer Raum. Mit dem Traumkörper kannst du dich über die Begrenzungen des Körpers hinausbewegen, verschiedene Formen annehmen und die Wirklichkeit aus der Warte dieser Konfigurationen heraus wahrnehmen, was bedeutet, daß du durch Wände gehen, und dich sogar in die reine Energie selbst hineinbewegen kannst. Und es ist diese Bewegung in die reine Energie hinein, die das Ziel unserer Suche ist.

Wenn diese Verschmelzung als Ergebnis unserer Entwicklung stattfindet, gehen wir in eine andere Sphäre ein. Wir bewegen uns von allem Menschlichen weg. Unsere affenartige Existenz fällt von uns ab wie die Gitter eines Gefängnisses, und, was übrig bleibt, ist wirklich unvorstellbar. Die Strukturen der Sprache können die Unermeßlichkeit der Stille unmöglich beinhalten, die direkt und ganz ohne Worte zu uns flüstert. Wir werden auch nicht aufhören, zu wissen oder bewußt zu werden, da all dies von der Absicht selbst auf uns herabtropfen wird. Das Bewußtsein, daß dich mit Staunen erfüllt, ist unser Bindeglied zum Unermeßlichen.



Das Original Interview ist Juni/1993 im amerikanischen
Magazin "Magical Blend" erschienen.

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