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Samstag, 18. September 2010

Wie die Zauberer das Nagual nutzen...

»Was Genaro dir gestern abend mit der ersten Übung zeigen wollte, das war, wie die Zauberer das Nagual nutzen«, fuhr er fort. »Man gelangt unmöglich zur Erklärung der Zauberer, solange man nicht willig das Nagual benutzt hat, oder besser, solange man nicht willig das Tonal genutzt hat, um seine Handlungen im Nagual zu verstehen. Um es vielleicht verständlicher auszudrücken, könnte man sagen, daß die Ansicht des Tonal vorherrschen muß, wenn man das Nagual nutzen will, wie die Zauberer es tun.«
Ich sagte ihm, ich fände in dem, was er eben gesagt hatte, einen eklatanten Widerspruch. Einerseits hatte er mir erst vor zwei Tagen eine unglaubliche Zusammenfassung all seiner wohlüberlegten Taten in einem Zeitraum von Jahren gegeben - Taten, die meine Weltsicht verändern sollten. Und andererseits wolle er nun, daß diese gleiche Ansicht vorherrsche. »Das eine hat nichts mit dem ändern zu tun«, sagte er. »Die Ordnung unserer Wahrnehmung gehört ausschließlich zum Bereich des Tonal. Nur dort können unsere Handlungen eine Reihenfolge haben, nur dort sind sie wie Leitern, auf denen man die Sprossen zählen kann. Im Nagual gibt es nichts dergleichen. Die Anschauung des Tonal ist also ein Werkzeug, und als solches ist es nicht nur das beste, sondern auch das einzige Werkzeug, das wir haben.
Gestern abend öffnete sich die Blase deiner Wahrnehmung, und ihre Flügel breiteten sich aus. Mehr kann man darüber nicht sagen. Es ist unmöglich zu erklären, was dir widerfuhr, darum werde ich es nicht versuchen, und auch du solltest es nicht versuchen. Es muß genügen, wenn ich sage, daß die Flügel deiner Wahrnehmung dazu bestimmt waren, deine Ganzheit zu berühren. Gestern abend schwanktest du immer und immer wieder zwischen dem Nagual und dem Tonal hin und her. Du wurdest zweimal hineingeschleudert, um jeden Irrtum auszuschließen. Das zweite Mal erlebtest du die volle Wirkung der Reise ins Unbekannte. Und deine Wahrnehmung breitete ihre Flügel aus, als irgend etwas in dir deine wahre Natur erkannte. Du bist ein Bündel. Dies ist die Erklärung der Zauberer. Das Nagual ist das Unaussprechliche. In ihm schwimmen all die möglichen Gefühle und Wesenheiten und Ichs wie Kähne im Wasser dahin, friedlich, unabänderlich, ewig. Dann bindet der Leim des Lebens einige von ihnen zusammen. Das hast du selbst gestern abend festgestellt, und auch Pablito hat es festgestellt, und auch Genaro, damals, als er in das Unbekannte aufbrach, und auch ich. Wenn der Leim des Lebens diese Gefühle zusammenbindet, dann wird ein Wesen geschaffen - ein Wesen, das das Gefühl seiner wahren Natur verliert und sich durch den Glanz und Lärm jener Region blenden läßt, in der die Wesen hausen, nämlich das Tonal. Das Tonal ist da, wo einheitliche Organisation herrscht. Ein Wesen taucht ins Tonal ein, sobald die Kraft des Lebens alle dazu nötigen Gefühle zusammenbindet. Ich sagte dir einmal, daß das Tonal mit der Geburt beginnt und mit dem Tod endet. Ich sagte dies, weil ich weiß, daß, sobald die Kraft des Lebens den Körper verläßt, alle diese Bewußtseine sich auflösen und wieder dorthin zurückkehren, woher sie kamen, ins Nagual. Was ein Krieger tut, wenn er in das Unbekannte aufbricht, ist ganz ähnlich wie sterben, außer daß das Bündel seiner einzelnen Gefühle sich nicht auflöst, sondern diese sich ein wenig ausdehnen, ohne ihren Zusammenhalt zu verlieren. Beim Tod jedoch fallen sie auseinander und bewegen sich unabhängig von einander, als hätten sie nie eine Einheit gebildet.« Ich wollte ihm sagen, wie vollkommen seine Erläuterungen mit meiner Erfahrung übereinstimmten. Aber er ließ mich nicht zu Wort kommen. »Es ist unmöglich, das Unbekannte zu benennen«, sagte er. »Man kann es nur erleben. Die Erklärung der Zauberer sagt, daß jeder von uns ein Zentrum hat, von dem aus das Nagual erlebt werden kann, den Willen. Ein Krieger kann sich also ins Nagual vorwagen und sein Bündel der Gefühle auf jede mögliche Weise sich anordnen und umordnen lassen. Ich sagte dir, daß die Ausdrucksform des Nagual eine Frage der Persönlichkeit ist. Damit meinte ich, daß es dem einzelnen Krieger selbst überlassen ist, die Anordnung und Umordnung dieses Bündels zu dirigieren. Die menschliche Form, oder das menschliche Fühlen, ist die ursprüngliche Form, vielleicht die jenige, die uns unter allen am liebsten ist. Es gibt jedoch eine endlose Zahl alternativer Formen, die das Bündel annehmen kann. Ich sagte dir ja, daß ein Zauberer jede Form annehmen kann, die er wünscht. Das ist richtig. Ein Zauberer, der im Besitz der Ganzheit seines Selbst ist, kann die Teile seines Bündels dirigieren, so daß sie sich auf jede vorstellbare Weise vereinigen. Die Kraft des Lebens ist es, die alle diese Mischungen ermöglicht. Sobald sie erschöpft ist, gibt es kein Mittel mehr, dieses Bündel zu versammeln. Dieses Bündel habe ich die Blase der Wahrnehmung genannt. Ich sagte auch, daß diese versiegelt, fest verschlossen ist und daß sie sich bis zum Augenblick unseres Todes nie öffnet. Und doch könnte sie geöffnet werden. Offenbar haben die Zauberer dieses Geheimnis gelernt, und obwohl sie nicht alle die Ganzheit ihres Selbst erreichen, wissen sie um deren Möglichkeit. Sie wissen, daß die Blase sich nur öffnet, wenn man ins Nagual stürzt. Gestern habe ich dir eine Zusammenfassung all der Schritte gegeben, die du einhalten mußtest, um diesen Punkt zu erreichen.«

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