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Dienstag, 21. September 2010

Interview mit Florinda Donner von Alexander Blair-Ewart

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ABE: Wenn ich euch richtig verstehe, dann zeichnet ihr das Bild, oder besser gesagt entwickelt das Bewußtsein einer neuen Art Mensch, der sich auf einer parallelen Linie zur Welt des Tonal, der Welt der sozialen Person bewegt. Und diese andere Welt - oder die Öffnung zu ihr - ist etwas, daß anscheinend immer schon vorhanden war.

Florinda Donner: Ja, sie ist immer vorhanden. Und sie ist für uns alle zugänglich. Aber niemand will sie erschließen. Manche Leute mögen sogar denken, daß sie sie erschließen wollen, aber wie Don Juan richtig festgestellt hat, sind solche Sucher schon in andere Bestrebungen verstrickt, weil eine Person, die sucht, bereits weiß, was sie sucht. Dies ist auch dann der Fall, wenn die Person bewußt nicht zu wissen scheint, was das Gesuchte ist. ABE: Ja, das ist klar.

Florinda Donner: Deshalb sind auch so viele "Sucher", die zu Castaneda kommen, enttäuscht von ihm. Denn, wenn er zu ihnen spricht, haben sie sich bereits längst genau ausgemalt, wie die Dinge sein sollten. Und sie sind nicht offen. Selbst wenn sie zuhören, sind sie für nichts mehr offen, weil sie bereits wissen, wie es sein sollte, und weil sie bereits wissen, was sie suchen. Deshalb bin ich auch nicht an irgendeiner therapeutischen Arbeit am Selbst interessiert. Ich interessiere mich für Selbstverwirklichung, aber nicht für therapeutische Arbeit. Und ich mache mir auch keine Sorgen darum, ob daß, was ich in der Rekapitulation finden werde, etwas Hübsches, Spirituelles oder Akzeptables ist, weil ich ganz genau weiß, daß sie genauso Elemente des Wahnsinns enthalten wird wie alles andere auch.

ABE: Exakt. Aber das ist eine sehr beunruhigende Vorstellung für die meisten Leute.

Florinda Donner: Ja, das ist es ganz bestimmt. Du weißt, wir sind der Überzeugung, daß wir vor allem anderen energetische Wesen sind. Don Juan sagte, daß alles davon abhängt, wieviel Energie wir zu unserer Verfügung haben. Unsere Kraft zu kämpfen erfordert eine enorme Menge an Energie; dies gilt auch für die Kraft, die wir benötigen, um die Vorstellung des Selbst zu bekämpfen. Und da wählen wir immer wieder den leichtesten Weg. Wir greifen auf das zurück, was wir bereits kennen. Selbst wir tun das, wo wir doch schon so lange in diesen Kampf verwickelt sind. Es ist eben viel leichter zu sagen, "ach, zum Teufel damit, was geht mich das an; dann laß ich mich eben mal ein bißchen gehen." Aber das schlimme ist, daß dieses kleine bißchen Sichgehenlassen dich direkt wieder an den Anfangspunkt zurückbefördert.

ABE: Mit einer Ausnahme, Florinda, die wir beide kennen: wenn man einmal einen bestimmten Punkt in sich selbst überschritten hat, wenn man die innere Stille tatsächlich erreicht hat, und sei es nur für einen Moment, dann, so glaube ich, kann man diesen Prozeß...

Florinda Donner: ...nicht mehr umkehren. Richtig. Aber um diesen Moment der Stille zu erreichen, brauchst du Energie. Wenn du die einmal hast, kannst du den inneren Dialog anhalten. Genau das ist es was Don Juan einen kurzen Moment der Ruhe oder auch den Kubikzentimeter Chance genannt hat. Wenn du diesen packen kannst, verstummt der innere Dialog augenblicklich.

ABE: Und wenn dies einmal geschehen ist, wirst du nie mehr derselbe sein.

Florinda Donner: Ganz genau.

ABE: Und es kann dir passieren, daß du auf deine alten Pfade zurückkehren willst, um dich dem Sichgehenlassen hinzugeben, aber du stellst nur fest, daß es dich nicht mehr befriedigt.

Florinda Donner: Genau so ist es. Du kannst nicht wirklich zurückkehren. Du findest keine Befriedigung mehr in deinen alten Routinen. Das ist vollkommen korrekt. Ich denke, daß, wenn wir wirklich an diesen Punkt gelangen... nein, laß es mich anders formulieren: daß, wenn eine kritische Masse von Menschen zu diesem Gefühl oder diesem Wissen gelangt, wir die Zustände in unserer Welt ändern könnten. Der Grund, warum sich nichts verändert, ist, weil wir als Einzelne nicht dazu bereit sind, uns selbst zu ändern, egal ob es sich dabei um politische Dogmen, ökonomische oder soziale Fragen, oder was auch immer handelt. Schau dir doch nur mal die Kacke an, die wir zur Zeit im Zusammenhang mit den Regenwäldern und der Umwelt aufrühren. Wie können wir von jemandem anderen erwarten, daß er sich gefälligst zu verändern habe, wenn wir selbst nicht dazu bereit sind, uns zu ändern. Und die Veränderungen, die allgemein angestrebt werden, sind ein einziger Schwindel; es handelt sich dabei lediglich um Umstrukturierungen und Neuordnungen der selben alten Bestandteile, aber es ist keine wirkliche Veränderung. Im Grunde sind wir räuberische Wesen. Das hat sich in uns nicht verändert. Und wir könnten diese räuberische Energie - anstatt zur Vernichtung - dazu einsetzen, unseren Kurs zu ändern, aber wir sind nun eben mal nicht bereit uns selbst zu ändern.
(fortsetzung folgt!)

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