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Dienstag, 5. Oktober 2010

Tao Te Karl ---Karl Renz (Leseprobe Teil 5)

Das All kennt keine Liebe

Verliebt in Vorstellungen


Das All kennt keine Liebe,
es schreitet über alles hinweg,
als wäre es nichts.
 
 
Liebe ist das, was Liebe nicht kennt. Das, was denkt, es könnte lieben,
ist nur eine Idee. Und das, was denkt, es wüsste was Liebe ist, ist auch
wieder eine Idee. „Liebe ist nur ein Wort“. Sprach Simmel. Da könnte
er recht gehabt haben.
Aus jedem Wort, das ein Hinweis darauf ist, dass es nichts Zweites
gibt, kannst du wieder etwas Zweifaches machen. Vor allem aus dem
Wort Liebe. Du assoziierst gleich zwei damit – und die Hoffnung, die
Zweiheit zu überwinden. Du fängst an zu sinnieren: Ist dies jetzt eine
relative Liebe? Kann ich auch die absolute haben? Die unbedingte,
unkonditionierte, vollkommene Liebe? Nicht, solange es dich gibt!
Liebe spürst du als eine Sehnsucht nach Heimat. Und diese Sehnsucht
entsteht mit der Annahme, dass du existierst und eine Heimat
brauchst. Aber du existierst nicht.
Und nun der Salat: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Kannst
du dir vorstellen, was das bedeutet? Finde erst mal ein Selbst, das du
lieben könntest. Im Nichtfinden von dem, was du in dir selbst lieben
könntest, liebe das, was du nicht finden kannst, im Nächsten. Aber
Vorsicht: Wenn du dich selbst nicht finden kannst, gibt es auch keinen
Nächsten mehr. Dann ist nur noch Liebe. Ohne dich. Ohne irgendeinen
Nächsten.
Bis dahin wirst du Traumbeziehungen hegen und dich daran freuen
und leiden. Auch die Beziehung zu dir selbst ist eine Traumbeziehung.
Die Beziehung zu einer Idee. In Wahrheit gibt es nichts Zweites, zu dem
 du eine Beziehung haben könntest. Aber es gibt eine Menge Vorstellungen,
zu denen du eine Beziehung hast. Du bist immer nur in Vorstellungen
verliebt, du kannst nicht anders.
Mal ist es die Vorstellung einer relativen Liebe, dann die der absoluten
Liebe. Wenn du dich in die verliebst, dann willst du die relative
Liebe rasch loswerden, damit du die absolute genießen kannst. So wirst
du dich selbst vergessen aus Liebe, wirst dich selbst betrügen aus Liebe,
wirst tief sinken aus Liebe.
Und ob willkommen geheißen oder zurückgewiesen, vergessen oder
erinnert, geküsst oder betrogen, es bist immer nur du. Du bist der Liebhaber,
das Lieben und das Geliebte. Und du wirst dieser Liebe zu dir
selbst nicht entkommen. Alles ist eine Liebesaffäre mit dir selbst. Und
diese Affäre ist vollkommen still. Denn du bist still. All das Lieben und
Betrügen ist nicht wirklich. Da ist absolut nur du. Absolut lieblos. In
dieser vollkommenen Stille ist keine Liebe. Und nur Liebe. Aber kein
Zweites, das geliebt werden kann. Da ist nicht mal irgendetwas. Nicht
mal Nichts.

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