...aus rechtlichen Gründen!

Alles im Bog ist nur für den persönlichen, unkommerziellen Gebrauch bestimmt!
Das "Tagebuch" wurde u.a. mit den Kartensets von www.osho.com durchlebt!

namasté ---> mach Dir doch zur Entspannung den PLAYER an!

namasté ---> mach Dir doch zur Entspannung den PLAYER an!
Namasté

Dieses Blog durchsuchen

Sonntag, 31. Oktober 2010

Ein wunderschöner Text über Selbstliebe von Charlie Chaplin


Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist -
von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man Vertrauen.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: das nennt man Authentisch sein.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört mich nach einem anderen Leben zu sehnen
und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zu wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man Reife.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört mich meiner freien Zeit zu berauben,
und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Spass und Freude macht,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man Ehrlichkeit.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von Allem,
das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“,
aber heute weiß ich, das ist Selbstliebe.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt: das nennt man Demut.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert weiter in der Vergangenheit zu leben und mich um meine Zukunft zu sorgen.

Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo Alles stattfindet,
so lebe ich heute jeden Tag und nenne es „Bewußtheit“.

Als ich mich zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken
armselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner.
Diese Verbindung nenne ich heute „Herzensweisheit“.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: Das ist das Leben.

Charlie Chaplin
an seinem 70.Geburtstag, 16.4.1959

Samstag, 30. Oktober 2010

Wellen

Eine kleine Welle erhob sich aus dem Meer,
dem Ozean.
Da sie sich erhob konnte sie die anderen Wellen sehen.
Sie meinte, etwas Besonderes zu sein ;
"ich bin groß, ich bin größer als die anderen,
so kräftig, so wohlgeformt, so schön. "
Da begann ihre Probleme - wenn sie nun zusammenfiele !"

Nebenan war eine andere Welle, sie erhob sich nicht so hoch
und sah zu den anderen hinauf.
Sie meinte etwas Besonderes zu sein
"ich bin so klein, ich bin kleiner als die anderen,
so flach, so kraftlos, so unbedeutend "
Da begann ihre Probleme - wenn sie nun von den anderen erdrückt würde ! "

UND SIE FIELEN BEIDE ZUSAMMEN
UND WURDEN WIEDER EINS MIT DEM OZEAN

Sonntag, 24. Oktober 2010

Die innere Revolution bringt Freiheit...

Die innere Revolution bringt Freiheit, und der einzige Weg sich selbst dazu zu bewegen, durch diese innere Revolution zu gehen, ist Meditation. Meditation bedeutet nur zu lernen, alles zu vergessen, was du gelernt hast. Es ist ein Prozess der Dekonditionierung, ein Prozess der Dehypnose.

Die Gesellschaft hat jeden mit Tausenden von Gedanken überfrachtet. Meditation hilft dir nur, aus dieser Welt der Gedanken herauszukommen, in einen Zustand der Stille. Es ist ein Prozess, dich völlig zu reinigen, alles das auszuleeren, was in dich hinein gezwungen und gestopft wurde.

Wenn du leer bist, weit, still, rein, hat die Revolution stattgefunden, ist die Sonne aufgegangen; dann lebst du in ihrem Licht! Und im Licht deiner inneren Sonne zu leben, bedeutet, richtig zu leben. Tatsächlich ist es die einzige Art zu leben. Diejenigen, die anders leben, sterben nur, sterben langsam, stehen in einer Reihe an, die von Moment zu Moment kürzer wird, und jeden Moment kannst du der erste in der Reihe sein. Tatsächlich versucht jeder, der erste in der Reihe zu werden; jeder will überall der erste sein.

Das normale Leben wird nur Leben genannt – es ist kein Leben. Es ist nur ein sogenanntes Leben. Es ist ein Prozess des schritt weisen Sterbens, oder genauer gesagt, ein Prozess des schritt weisen Selbstmords.

In dem Moment, in dem du still wirst und wach und klar und dein innerer Himmel voller Entzücken ist, kennst du den ersten Geschmack des wahren Lebens. Einige nennen es Gott, andere nennen es Erleuchtung, einige nennen es Befreiung; die Erfahrung von Wahrheit, Liebe, Freiheit, Glückseligkeit – verschiedene Namen, aber das Phänomen ist dasselbe.

Osho: Nirvana Now or Never, #14

Samstag, 23. Oktober 2010

Meditation in der Krise

Jemand sagte, dass er durch eine ökonomische Krise ginge und er es seitdem aufgrund des äußeren Drucks schwierig fände, zu meditieren.
"Wann immer so etwas wie Druck von außen geschieht - und es wird viele Male im Leben geschehen - dann wird der direkte Einstieg in Meditation schwierig. Du solltest also etwas vor deiner Meditation tun, um den Druck wegzunehmen: Nur dann kannst du in Meditation gehen, vorher wahrscheinlich nicht.

Vorbereitung auf Meditation,
wenn man unter Druck ist

1. Denke daran: Die Welt ist ein Traum

15 Minuten lang sitze einfach still da und denke daran, dass die ganze Welt ein Traum ist - sie ist es tatsächlich! Betrachte die ganze Welt als einen Traum. Die Welt trägt nichts von wirklicher Bedeutung in sich. Das ist der erste Schritt.

2. Alles ist vergänglich,
auch die Krise und sogar du selbst

Früher oder später wird alles verschwinden - auch du! Du warst nicht immer hier und du wirst auch nicht für immer hier sein. Denn alles ist vergänglich.

3. Zum Beobachter werden

Du bist nur derjenige, der wahrnimmt. Dies ist ein vorüberziehender Traum, die Situation ist wie in einem Spielfilm.
Erinnere dich in der Tiefe daran, dass diese Welt nur ein Traum ist und alles vorbeigehen wird, auch du. Der Tod kommt näher und die einzige Wirklichkeit die es gibt, ist derjenige, der beobachtet und wahrnimmt. Du bist nur ein Beobachter.
Entspanne den Körper, dann beobachte 15 Minuten lang, und dann erst beginne zu meditieren. Du wirst jetzt in der Lage sein, in Meditation einzutreten, es wird keine Schwierigkeiten mehr geben.

Aufhören, wenn's leicht geht

Wann immer du fühlst, dass diese Meditation einfach geworden ist, dann höre damit auf; denn sonst wird sie zur Gewohnheit. Sie sollte nur unter bestimmten schwierigen Umständen genutzt werden, dann, wenn es unmöglich erscheint, in Meditation zu gehen. Wenn du sie jeden Tag machst, wird sie ihre Wirkung verlieren, und dann wird sie nicht mehr funktionieren. Benutze sie also wie Medizin. Wenn die Dinge schlecht laufen und sehr unbequem werden, dann mache sie. Sie wird den Weg ebnen, und du wirst in der Lage sein, dich zu entspannen."
  Osho- Zitat-Auszug aus A Rose is a Rose is a Rose, # 11

Freitag, 22. Oktober 2010

Meditation kennt keine falschen Wege

Das Ego auf der Suche nach dem richtigen Weg

"Die Angst, in die falsche Richtung zu gehen, ist ein Egotrip. Warum hast du so Angst in einer schwierigen Situation zu sein? Weil eine schwierige Situation das Ego auflöst. Eine gute Situation dagegen bestärkt das Ego. Genau genommen fühlt sich das Ego immer unterstützt, wenn du an die Zukunft denkst.

Schwierigkeiten unbedingt vermeiden?

Sei dir einfach dieses Moments bewusst. Wenn ein falscher Weg für dein Wachstum notwendig ist, dann wird er geschehen. Vermeide keine Schwierigkeiten, denn das bedeutet, dein eigenes Wachstum zu vermeiden. Was immer dir begegnet, genieße es mit deiner ganzen Bewusstheit, antworte auf jede Situation mit ganzer Kraft und Wachheit.
Richtig zu leben, bedeutet aus ganzem Herzen zu leben. Es geht nicht darum, gut zu sein, sondern es geht darum, ganzheitlich zu sein. Das Richtige ist nicht gegen das Falsche oder gegen Sünde. Sei nicht halbherzig oder voreingenommen. Das Richtige hat nichts mit irgendeinem Ziel zu tun, wie das Perfektionisten gerne behaupten. Das Richtige hat damit zu tun, was du in diesem Moment fühlst. Das Einfache ist richtig, Glücklichsein ist richtig.

Das besorgte Ego

Feiere diesen Moment, genieße ihn und erfreue dich total an ihm. Denke nicht an morgen. In dem Moment, in dem du denkst, dass alles falsch läuft, dass du dich für das Richtige hättest entscheiden sollen, ist das Ego wieder eingetreten. Es ist das Ego, das über seine schöne Außenansicht besorgt ist. Das Ego schmückt sich gerne mit Moral, Güte, Tugendhaftigkeit, Respekt...
Bleibe also so weit wie möglich im Moment und alles wird gut gehen. Wenn dieser Moment gut ist, dann wird alles gut.

Glücklichsein ist richtig

Das ist die Definition von richtig liegen: Wenn du in diesem Moment richtig liegst, dann wird nichts schief gehen. Glücklichsein ist ein zuverlässiger Beweis dafür, dass die Dinge mit dem Ganzen in Harmonie fließen. Du bist eins mit dem Universum.
Wenn du falsch liegst, dann liegst du eben falsch. Da ist nichts Falsches dran. Sei kein Feigling, gehe mutig in Schwierigkeiten hinein. Im Leben gehen einfach ein paar Dinge schief, das gehört mit dazu.

Weder gut noch schlecht

Ein ganzheitlicher Mensch ist beides. Er akzeptiert Gott und den Teufel gleichzeitig, den Tag und die Nacht zur gleichen Zeit. In dieser freudigen Akzeptanz liegt die Verwandlung. Wenn du beide Seiten annimmst, bist du weder gut noch schlecht. Du bist über beides hinausgegangen und zur reinen Wahrnehmung geworden. Du bist heilig geworden.
Vermeide also keine Schwierigkeiten, denn sonst wird dein Leben fade. Ein wahrer Heiliger hat unglaubliche Gegensätze in sich. Er ist ein Paradox. Er ist beides, süß und bitter.

Meditation heißt Wachsen!

So verläuft das Leben: Du bist glücklich und wieder unglücklich, es gibt gute und schlechte Tage und richtiges und falsches Verhalten. Kümmere dich gar nicht darum. Vertraue einfach dem Leben. Wenn es dich manchmal in schwierige oder gar falsche Umstände führt, dann gehe dorthin. Widerstrebe den Schwierigkeiten nicht einen Moment. Gehe so total wie möglich, damit du lernst, was auch immer dir das Leben lehren möchte - und du wirst wieder heraus kommen."
Osho, Zitat - Auszug aus God Is Not For Sale, #21

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Wozu meditieren?

Meditation ist ein Weg, sich in sich selbst zu Hause zu fühlen, im innersten Kern deines Wesens. Hast du erst einmal das Zentrum deiner Existenz gefunden, wirst du beides, deine Wurzeln und deine Flügel gefunden haben.

Die Wurzeln liegen in der Existenz; sie machen aus dir einen integrierteren Menschen, ein Individuum. Und die Flügel bestehen in dem Duft, der frei wird, wenn du in Kontakt mit der Existenz bist. Der Duft besteht aus Freiheit, Liebe, Mitgefühl, Authentizität, Aufrichtigkeit, einem Sinn von Humor und einem Gefühl der Glückseligkeit.

Die Wurzeln machen aus dir ein Individuum, und die Flügel geben dir die Freiheit zu lieben, kreativ zu sein, bedingungslos die Freude zu teilen, die du gefunden hast. Die Wurzeln und Flügel treffen sich. Sie sind zwei Seiten einer Erfahrung, und diese Erfahrung besteht darin, das Zentrum deines Wesens zu finden.

Wir bewegen uns ständig im Äußeren, immer irgendwo weit weg von unserem Wesen, immer auf andere gerichtet. Wenn all dies fallengelassen wird, wenn alle Objekte fallengelassen werden, wenn du deine Augen vor allem verschließt, was du nicht bist – selbst dein Verstand, deine Herzschläge sind weit hinter dir gelassen – bleibt nur eine Stille.

In dieser Stille wirst du langsam in das Zentrum deines Wesens hineinsinken, und dann werden die Wurzeln ganz von allein wachsen, und auch die Flügel. Du musst dir darum keine Sorgen machen. Du kannst nichts tun. Sie werden von selbst kommen.

Wenn du nur eine Bedingung erfüllst, und die ist, zuhause zu sein – wird das ganze Universum für dich Glückseligkeit, ein Segen.
Osho: The Osho Upanishad, #9

Mittwoch, 20. Oktober 2010

MEDITATION: Erinnere dich an deinen Atem

Wenn du ein Meister deiner Atmung werden kannst, dann kannst du auch Meister deiner Gefühle werden… Das Unbewusste verändert deinen Atemrhythmus ständig. Wenn du dir also dieses Rhythmuses und seiner ständigen Veränderungen bewusst wirst, dann kannst du dir auch deiner unbewussten Wurzeln bewusst werden - dessen, was dein Unbewusstes tut.

Die Methode

1. Schritt
Lasse deinen Atem den ganzen Tag über tief gehen ohne etwas zu erzwingen; lasse ihn langsam und tief gehen, immer dann, wenn du dich daran erinnerst. Fühle dich dabei entspannt, ohne Anstrengung.

2. Schritt
Beobachte deinen Atem, betrachte ihn genau. Wenn der Atem nach außen geht, gehe mit; wenn er hereinkommt, gehe mit. Wenn du deinen Atem in dieser Weise wahrnehmen kannst, wird er tief, ruhig und rhythmisch werden. Indem du deinem Atem folgst, wirst du selbst ganz anders werden, denn wenn du dir des Atems ständig bewusst bist, wird dich das von deinem Denken loslösen. Die Energie, die normalerweise ins Denken fließt, wird ins Beobachten fließen. Das ist die Alchemie der Meditation – die Energie, die ins Denken fließt, geht ins Beobachten… So wird man nicht zum Denker, sondern zum Beobachter. Aber sei spielerisch, wenn du deinen Atem beobachtest, mache keine Arbeit daraus.

3. Schritt
Benutze deinen Atem, um dir gleichzeitig Leben und Tod bewusst zu machen. Wenn der Atem nach außen fließt, dann steht er mit dem Tod in Verbindung; wenn er hereinkommt, mit dem Leben. Mit jeder Ausatmung stirbst du, mit jeder Einatmung wirst du wiedergeboren.

Leben und Tod sind nicht zwei Dinge, die von einander getrennt sind oder abgeteilt: Sie sind eins. Und beide sind in jedem Moment gegenwärtig. Vergiss also nicht: wenn du ausatmest, fühle dich, als ob du stirbst. Habe keine Angst. Wenn du Angst hast, kommt dein Atem durcheinander. Akzeptiere es. Der hinausgehende Atem ist der Tod. Und der Tod ist etwas Schönes, er ist entspannend.

Osho, The New Alchemy: To Turn You On

Dienstag, 19. Oktober 2010

Am Anfang war das Licht: Ein Kinofilm über Lichtnahrung !

Es ist erstaunlich, was dieser Tage möglich ist: Ein Kinofilm, der dem Phänomen Lichtnahrung unvoreingenommen und sachlich auf den Grund geht, wäre vor ein paar Jahren wohl kaum denkbar gewesen. Der Produzent der erfolgreichen Dokumentationen "We feed the World" und "Let's Make Money" legt mit "Am Anfang war das Licht" eine Dokumentation vor, die für hitzige Debatten sorgen dürfte. Nächste Woche startet der Film in Österreich - und die Österreichische Filmbewertungskommission hat dem Film schon mal die höchste Auszeichnung verliehen, die sie zu vergeben hat- Prädikat: Besonders Wertvoll!


Lichtnahrung: Eine lange Geschichte der Skepsis

Gibt es Menschen, die ohne Nahrung leben? Ist das Schwindel? Esoterik-Unsinn? Oder Tatsache? Seit Jahren scheiden sich am Phänomen Lichtnahrung die Geister.
Skeptische Überprüfungen von Menschen, die behaupten, ohne Essen oder sogar ohne Trinken leben zu können, gibt es, seit es solche Behauptungen gibt. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen darüber finden sich im chinesischen Altertum. Im Zeitalter der „Streitenden Reiche" ließen chinesische Kaiser Qigong-Meister, die Jahre und Jahrzehnte ohne Essen und Trinken meditierten, in hölzernen Zellen einsperren, um den Wahrheitsgehalt dieser Gerüchte zu überprüfen. „Bigu", die chinesische Bezeichnung für die Kunst, ohne physische Nahrung zu leben, ist seither ein fixer Begriff im medizinischen Qigong.
In unseren Breitengraden hat etwa der bayrische König Ludwig von Bayern eine Überprüfung der „Wassertrinkerin von Frasdorf" Maria Furtner in Auftrag gegeben, die 50 Jahre nur von klarem Wasser gelebt haben soll. Nach einem „Arrest" im Münchner Allgemeinen Krankenhaus unter ärztlicher Aufsicht wurde ihr im Bulletin der königlichen Akademie der Wissenschaft bestätigt, dass kein Grund für „Betrug, Prahlerei oder Täuschung" anzunehmen sei.
Für viel mehr Aufsehen sorgte in den 1920er Jahren der Fall der Theres Neumann (Konnersreuth, D), die während ihrer zweiwöchigen Kontrolle auch kein Wasser zu sich nahm. In jüngerer Zeit haben nun Personen wie Jasmuheen, Dr. Michael Werner, Prahlad Jani und Tian Ying mit der Behauptung für Aufsehen gesorgt, sie würden ohne Nahrung leben. Ein medizinisch anerkannter Beweis ist noch keinem von ihnen gelungen - trotzdem verfechten sie ihre Idee vehement.
Besonders umstritten ist sicherlich die Australierin Jasmuheen, Autorin des Buches „The Prana Program", das eine Anleitung für den 21-Tages-Prozess der Umstellung auf Lichtnahrung darstellt. Spektakuläre Todesfälle im Zusammenhang mit dem von ihr beschriebenen „21-Tage Lichtnahrungs-Prozess" haben ihr viel Kritik aber auch große Medienpräsenz verschafft.
Für den Regisseur P. A. Straubinger war eine TV-Dokumentation über Niklaus von Flüe, von dem historische Quellen berichten, dass er ohne Essen und Trinken lebte, der Ausschlag, einer Frage auf den Grund zu gehen, die ihn jahrelang beschäftigte: Wie ist so etwas möglich?
Eine Antwort findet auch sein Film nicht, Skeptiker und Verfechter der Idee liefern die unterschiedlichsten Argumente für oder gegen das Phänomen, so dass es am Ende dem Zuschauer überlassen bleibt, was er oder sie nun glauben möchte.

Lichtnahrung: Schwindel oder Revolution der Wissenschaft?

Lichtnahrung WissenschaftDie spannende Frage für den Regisseur war vor allem, was das Phänomen Lichtnahrung für unser Weltbild bedeutet:
"Also wenn es dieses Phänomen tatsächlich gibt, und ich bin mittlerweile überzeugt davon, dann stellt es das klassische naturwissenschaftliche Weltbild in Frage. Die spannende Sache an diesem Phänomen ist, dass unglaublich plakativ gezeigt wird, dass unser klassisches, mechanistisches, naturwissenschaftliches Weltbild unvollständig ist."
Es geht also nicht darum, mit dem Essen aufzuhören, sondern vor allem darum, ein neues Denken zuzulassen, Gerade für die Wissenschaft kein einfaches Unterfangen. So berichtet Dr. med. Sudhir Shah, der den Inder Prahlad Jani 15 Tage untersuchte von den Schwierigkeiten, den eigenen Forschungsergebnissen zu glauben:
"Wir sind alle wissenschaftlich ausgebildete, forschungsorientierte Ärzte und wir kratzten uns nur noch am Kopf. Es war die größte Überraschung unseres bisherigen Lebens... Es ist eine Bombe. Die ganze Wissenschaft muss neu geschrieben werden, unser ganzes Wissen ist erschüttert."
Das Wissen muss vielleicht doch nicht ganz neu geschrieben werden - nur altes Wissen integriert, meint hingegen P. A. Straubinger, der jahrelang für den Film recherchiert hat.
"In den östlichen Traditionen gibt es dafür Erklärungsmodelle. In der Ayurveda-Medizin oder im medizinischen Qigong wissen sie seit Tausenden von Jahren, dass es dieses Phänomen gibt. Die wissen, Energie über Nahrung aufzunehmen, ist ein Weg. Aber es gibt auch die Möglichkeit das Prana, wie die Inder sagen, oder des Qi, wie die Chinesen sagen, über die Haut oder über die Atmung aufzunehmen. In den Yoga-Sutren des Patanjali ist schon vor 2000 Jahren beschrieben worden, wie das funktioniert. Dasselbe gilt für das medizinische Qigong."
In der abendländischen Wissenschaft gibt es bisher kaum einen Erklärungsansatz für solche Phänomene.
"Die klassische Medizin und die Biologie sind da noch relativ weit hinten, die Physik schon einen Schritt weiter. Warum lebt der Mensch? Woher nimmt er die Energie? Wenn sich Physiker mit solchen Fragen auseinandersetzen, dann kommen die auf ganz andere Antworten. Fritz Albert Popp vom Internationalen Institut für Biophysik sagt zum Beispiel, wir werden nicht durch die Stoffe genährt, also durch die Moleküle, sondern die Nahrung speichert die Information der Sonne."


Antrieb Neugier

Lichtnahrung Am Anfang war das LichtSein eigenes Weltbild wurde durch seine Forschungen jedenfalls erheblich erweitert:
"Als ich das erste Mal auf dieses Thema gestoßen bin, war ich noch überzeugter Agnostiker mit einem geschlossen mechanistisch-materialistischem Weltbild. Später habe ich mich dann ein bisschen mit Yoga und Meditation beschäftigt und dabei den Meditationslehrer kennen gelernt, den man auch im Film sieht. Und der hat mir, das war im Jahr 2000, sehr authentisch vermittelt, dass er seit über einem Jahr nichts isst und nur Wasser trinkt. Ich habe damals keinen Grund gesehen, warum er mich anlügen sollte. Aber ja, gleichzeitig ist da natürlich alles, was man in der Schule lernt..."
Eine nagende Neugierde lässt ihn jahrelang nicht los:
"Wenn es dieses Phänomen tatsächlich gibt, wieso beschäftigt sich die Wissenschaft nicht damit? Wieso steht das nicht in allen Zeitungen? Die naheliegende Antwort ist natürlich: Das ist alles Blödsinn, das sind ein paar esoterische Spinner, vergessen wir das wieder. Aber eben durch diesen persönlichen Kontakt gab es eine andere Triebkraft. Ich habe dann begonnen, mich privat damit zu beschäftigen."
Lichtnahrung könnte gerade deshalb ein Antrieb sein, unser Weltmodell zu erweitern, weil kaum ein Phänomen so drastisch an unseren Glaubenssätzen und dem materialistischen Weltbild rüttelt, meint Straubinger:
"Ich bin überzeugt, dass solche Phänomene eine größere Rolle spielen werden, weil sich die Wissenschaft generell immer nur an den Grenzen erweitern kann. Irgendwann muss man die Fakten akzeptieren und wenn ich die Fakten akzeptiere, dann muss ich Erklärungsmodelle suchen. Das wird passieren. Wissenschaft entwickelt sich weiter und in 20 oder 30 Jahren wird die Sache völlig anders ausschauen."
Wenn nicht, steckt sie wohlmöglich ein einer Sackgasse, meint auch Prof. Brian Josephson, Nobelpreisträger für Physik:
"Ich glaube, die Physik befindet sich in einer Sackgasse, solange sie geistige Effekte ignoriert. Es ist ein trauriges Faktum, dass gewisse Forschungsfelder - Telekinese oder Telepathie sind nur Beispiele - von der Wissenschaft als Täuschung oder Schwachsinn abgetan werden. Sobald das aber geschieht, können auch sämtliche Beweise, die kein Schwachsinn sind, nicht mehr veröffentlicht werden, und deshalb glauben die Menschen weiterhin, dass alles Täuschung ist."


Noch lange keine Tatsache

Lichtnahrung Prahlad JaniMittlerweile gibt es nun auch einige relativ gut untersuchte Fälle - wie eben den von Prahlad Jani, der auch nach 15 Tagen ohne Nahrung und Wasser völlig normale Harn- und Blutzuckerwerte aufwies und keinerlei Ketone im Blut hatte - der wichtigste Hinweis darauf, dass kein Fasten-Stoffwechsel stattfand.
Für die meisten Wissenschaftler bleibt Lichtnahrung dennoch Unsinn, einen Beweis in wissenschaftlichem Sinne gibt es bisher nicht. Alle bisher klinisch untersuchten Fälle sind hoch umstritten:
"Es gibt keine einzige nachweisbare Studie, die zeigt, dass man über zwei Monate hinaus Energiereserven anlegen kann. Das würde alles auf den Kopf stellen. Wenn so etwas prinzipiell möglich wäre - egal ob bei einem oder hunderttausend - dann würde das einiges auf den Kopf stellen und die Naturwissenschaft müsste ihre Denkweise überprüfen", meint Univ. Prof. Dr. Wolfgang Marktl, Ernährungsphysiologe and der Medizinischen Universität in Wien. Vorstellen kann es sich fast keiner, denn es widerspricht schlicht allem, was wir derzeit zu wissen glauben.
Auch der Regisseur warnt jedoch auch davor, gerade die medienwirksamen Phänomene allzu unkritisch zu glauben:
"Es ist überhaupt keine Frage, dass es in diesem Bereich viel Betrug und wahrscheinlich noch mehr Selbstbetrug gibt. Die Leute, die interessiert daran sind, sich nach außen hin mitzuteilen, sind generell mit Vorsicht zu genießen. Bei Am Anfang war das Licht geht es definitiv nicht darum, Lichtnahrung zu propagieren oder jemandem zu sagen, er soll nichts oder weniger essen."


Ein Film rechtzeitig zum Paradigmenwechsel

Lichtnahrung Am Anfang war das LichtEin Film wie "Am Anfang war das Licht" wäre vor noch wenigen Jahren nicht zu finanzieren gewesen - und als esoterischer Unfug in den Schubladen der Produzenten verschwunden. Offenbar sieht es mittlerweile anders aus.
"Ich bin überzeugt, vor 20 oder 30 Jahren hätte das nicht funktioniert. Mittlerweile ist den Menschen einfach klar, dass es mehr gibt, als uns die klassische Naturwissenschaft weismachen will", meint der Regisseur.
Und so kommt die Welt nun in den Genuss dieser bunten Reise zu Yogis und Quantenphysikern, zu Fastenärzten und Schulmedizinern, zu Psychiatern und Bewusstseinsforschern, zu Qigong-Meistern, Hausfrauen und Lebenskünstlern - also gleichermaßen zu Wissenschaftlern und zu Esoterikern quer über den ganzen Erdball.
Eine Antwort oder einen Beweis kann und will der Film nicht liefern. Er möchte vor allem Denkmuster aufbrechen, einen Blick in eine mögliche andere Realität wagen. Damit kommt er rechtzeitig zu einem Paradigmenwechsel, der uns gerade in fast allen Wissenschaftsdisziplinen bevorsteht.
Dr. Jakob Bösch, Psychiater in Basel, fast diesen folgendermaßen zusammen: "Das, was wir Geist nennen, hat die Kraft, das Potenzial, das, was wir Materie nennen, zu steuern und auch zu schützen."    (SEIN Okt.2010)

Deutscher Filmstart ist der 28. Oktober 2010

Montag, 18. Oktober 2010

Die Ganzheit des Selbst

Die Ganzheit des Selbst ist die Einheit von Nagual und Tonal. Damit umfaßt sie alle unsere menschlichen Möglichkeiten der Wahrnehmung. Die Ganzheit des Selbst ist es auch, die es dem Krieger ermöglicht, schließlich als eine körperliche Einheit zu handeln. Er ist dann weit mehr als die Summe seiner Teile und kann nach einem Leben harter Arbeit als ein freies Energiefeld in die Weiten der Unendlichkeit verschwinden.

»Freiheit ist ein Abenteuer ohne Ende, bei dem wir unsere Leben riskieren und viel mehr, für ein paar Momente von etwas, jenseits von Worten, jenseits von Gedanken oder Gefühlen.«
Don Juan Matus in Carlos Castaneda, Die Kunst des Träumens.

Sonntag, 17. Oktober 2010

erLeuchten...

Sie können weißes schützendes Licht auf der eine Seite lediglich als Methode ansehen, um dem Unterbewusstsein zu signalisieren, dass es wachsam sein und die Signale, die es in Form von Duft, Klang, Bewegung, Wärme usw. an andere aussendet entsprechend anpassen soll. Man kann es aber auch als Mittel betrachten, mit dem Sie tatsächlich aktiv ein schützendes Chi-Kraftfeld aufbauen können (wobei es ehrlich gesagt ziemlich egal ist, wie Sie es sehen, weil es in jedem Fall funktioniert).


Stellen Sie sich vor, dass Ihr Körper von einer großen Kugel aus superhellem weißem Licht umgeben ist, die sich von Ihrem inneren Kern aus mehrere Meter um Sie herum erstreckt.


Als nächstes lassen Sie die Kugel rotieren.


Beginnen Sie mit einer Drehung im Uhrzeigersinn. Erhalten Sie diese aufrecht und stellen Sie sich dann – sofern es Ihnen möglich ist – gleichzeitig eine Bewegung gegen den Uhrzeigersinn vor, beide mit Lichtgeschwindigkeit.


Wenn Sie sich das auch nur eine Nanosekunde vorstellen können, reicht es aus, um ein effektives und schützendes Kraftfeld um Sie herum zu aktivieren, das alle schädlichen Energien abwehrt.
(barfußdoktor)

Samstag, 16. Oktober 2010

Jesus soll gesagt haben: Die Wahrheit wird euch frei machen!

Um frei zu sein, bedarf es also der Wahrheit. Der Wahrheit über mich selbst. Das ist, was durch das Wort "Erleuchtung" angedeutet werden soll. Sie besagt, dass wir in Wahrheit frei sind. Wie jeder Mensch, wie jeder Stein, wie alles, was in diesem Universum zutage tritt. Andererseits kann mich nichts frei machen: Kein Job, kein Geld, keine Beziehung. Kein Umstand der Welt kann das bewerkstelligen. Denn alle Umstände sind dazu da, mich gefangen zu nehmen und zu binden. Schon deshalb, weil ich durch meine Wünsche meine Freiheit von den Umständen abhängig mache. Deshalb versuchen wir ja alle so krampfhaft, auf die Umstände einzuwirken.
Wer kennt einen Menschen, der frei ist? Ist es Robbie Williams oder Mick Jagger? Nur weil sie ihre Hotelzimmer regelmässig zerlegen und dafür bewundert werden? Oder Benedikt der XVI.? War Hemingway frei? Sind es deine Eltern oder Leher? Sind es unsere Politiker oder Wirtschaftslenker? Die Motivationsgurus oder die Neuevangelisten? Natürlich nicht! Aber wie sollen wir die Freiheit verstehen, wenn wir niemanden kennen, der sich in einem solchen Zustand befindet? Sollten wir den Freiheitsbegriff Guido Westerwelles F.D.P. überlassen? Oder die Freiheit in Drogen suche, in psychedelischen Sphären? Im weiten Land der Bewusstseinszustände, die der guten Ordnung halber verboten sind? Nein! Denn auch hier gilt: Eine von Drogen abhängige Freiheit führt in eine neue Gefangenschaft. Wir können also realisieren, dass wir nicht wissen, wo wir die Freiheit suchen sollen! Deshalb lohnt es sich, tiefer zu schauen: Ich kann nicht durch etwas, sondern nur von etwas frei werden. Von meinen Illusionen. Z.B. frei von dem Wahn, mich selsbt in Szene setzen zu wollen. Frei selbst von dem Wunsch, dass ich endlich glücklich sein sollte. Freiheit im eigentlichen Sinne ist also ein negativer Zustand. Und das ist äusserst angenehm. Denn mir fehlt nichts. Mit mir ist nichts falsch. Nichts muss, alles kann sich ändern. Jedes Gefühl und jeder Gedanke sind in Ordnung.Nicht, weil ich mir das suggeriere, sondern ganz einfach deshalb, weil sie wenn sie sich zeigen, schon da sind. Und das, was ist, darf sein.
Wer von der Freiheit gekostet hat, erkennt, dass er nicht einmal an seine eigene Meinung gebunden ist. Sie ist einfach die momentan vorherrschende Tendenz. Sie will mir etwas zu verstehen geben. Tendenzen sind weder richtig noch falsch. Sie weisen einfach darauf hin, dass da etwas ist. Etwas, dass für mich wichtig werden soll.
Der Erleuchtung geht die Einsicht voraus, dass du gerade so zu sein hast, wie du zu sein glaubst. Nur ist das, was du glaubst nicht, wer du bist. "Ich kenne mich unterdessen gut genung ..." "Ich habe gelernt, damit umzugehen ..." Wie bitte?! Wer kennt sich gut genug? Wenn du nicht bist, was du kennst, wer bist du dann?
Vielleicht entdeckst du, dass du ganz klein bist, löst dich in der erkenntnis auf und verschwindest darinnen. Oder du erkennst, dass du alles bist, gehst über die Erkenntnis hinaus und findest dich in allem wieder.
Ist das nicht erstaunlich: Wir wissen, dass Energie nicht verloren gehen kann, aber wir verstehen nicht, was das bedeutet. Ganz einfach, weil wir alles aus einer festhaltenden Perspektive verstehen wollen. Und eben das ist unmöglich! Niemand ausser Gott - der Kosmos - hat die Fähigkeit, als Erscheinung ins Leben zu treten. Und Gott - der Kosmos - trägt keinen Widerspruch in sich.
Erleuchtung passiert, wenn du dem Passierenden nichts mehr entgegen zu setzen hast. Erst dann bist du frei, zu tun, was durch dich getan werden soll. Unabhängig davon, ob es von Erfolg gekrönt sein wird ... Du hast keine Wahl mehr und wirst, wer du bist und immer warst: Ein kosmisches Werkzeug, dass den Wandel unterworfen ist. Du wirst bei vollem Bewusstsein neu geboren. Ohne Geschrei, nicht wie ein kleines Kind. Jetzt kennst du die Wahrheit und bist frei. 
(Artikel im Connection-spirit / November 2006 / Daniel Herbst)

Freitag, 15. Oktober 2010

Der Krieg der Idiotenblumen - Seth Band 2

über das innere Wachstum ..


 
"Du brauchst dir keine so große Mühe zu geben. Wenn du deinem inneren Selbst vertraust, dann wächst du so,
wie eine Blume wächst. Die Blume wächst richtig, und sie gibt sich keine Mühe zu wachsen, und sie sagt sich nicht:
'Ich muß um Himmels Willen bis morgen nacht in der Dämmerung zwei Zentimeter wachsen!' Eine Blume ist,
und sie erlaubt sich zu wachsen, und sie ist sich ihres Ist und des Geistes von Allem-Was-Ist in sich sicher.

Nun, Gutsein ist so natürlich wie eine Blume, die wächst. Wenn aber eine Blume innehalten würde,
wenn die Sonne auf sie schiene, und wenn sie anfinge nachzudenken und zu sagen: 'Warte mal!
Sollte ich nach links wachsen, oder sollte ich nach rechts wachsen? Ist es gut, daß die Sonne auf mich scheint,
oder ist es zu leicht für mich, im Licht der Sonne zu wachsen, und sollte ich deshalb nicht lieber versuchen,
in der Dunkelheit zu wachsen? Sollte ich zwei Zentimeter nach rechts wachsen oder zwei Zentimeter nach links?
Ich muß mir Mühe geben zu wachsen! Ich muß ein Ego und einen Intellekt entwickeln, und ich muß versuchen,
diese Sonne zu erreichen, die Gott ist, und ich muß hart arbeiten, denn wenn ich mir keine Mühe gebe,
werde ich auch nichts erreichen - und ich muß es erreichen.

Aber neben unserer intellektuellen, gewissenhaften Blume ist da ein Idiot von einer Blume!
Und der Idiot von einer Blume steht da und fühlt die Sonne in ihrem Gesicht und öffnet ihre Blütenblätter und sagt,
"Dies ist die Sonne, und sie ist gut in mir; es ist der Geist des Wachstums, und ich werde ihm folgen und ihm Freiheit geben;
und es ist mir egal, ob ich nach rechts oder nach links wachse,
denn in völligem Vertrauen auf den Geist in mir weiß ich, daß ich richtig wachsen werde.'

Und so wächst sie, unsere Idiotenblume, und sie wächst von innen heraus. Und sie ist vollkommen,
und sie ist stark, aber neben ihr ist da unsere intellektuelle und spirituelle Blume. Und diese Blume sagt,
'Schon wieder! Drei Uhr nachmittags, die Schatten kommen, und die Schatten sind böse,
und diese Sonne wird schwächer, und die Nacht kommt, und die Nacht ist böse; und ich muß mir überlegen,
wie ich diese Gegner am besten vernichten kann ... und es ist leicht zu versagen
und meine Fähigkeiten nicht zu nutzen und nicht zu wachsen!'

Und siehe da, am Morgen geht die Sonne auf, und was finden wir vor?
Unsere Idiotenblume in voller Blüte in der Morgensonne, und unsere andere Blume mit einem Blatt so
[Seth ließ seine Hand über die Stuhllehne hängen] und einem Blatt so [sein anderer Arm war in die Luft gereckt],
und mit gesenktem Kopf, und sie denkt immer noch über die Natur von Gut und Böse
nach und traut dem Geist der Lebenskraft, der in ihr ist, immer noch nicht;
und deshalb hört sie nicht auf die innere Stimme ... sondern fragt an jedem Punkt und zu jeder Stunde:
'Welchen Weg soll ich bloß einschlagen? Soll ich das Sonnenlicht annehmen oder den Regen?
Oder sind das böse Kräfte?' Und sie sagt sich immer wieder, daß es schwer ist zu wachsen und leicht zu sterben.
Sie sagt sich immer und immer und immer wieder - jetzt in metaphysischem Sinn
- daß es schwer ist, gut zu sein, und leicht, böse zu sein.
Und das ist ein Selbstbetrug!"

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Sein ist Gott - Nisargadatta Maharaj

Auszug aus "Ramesh Balsekar - Pointers"

__________________________________________________ ____

Hat er Maharaj einige Male zugehört, fällt so manchem Besucher auf, dass dieser bei seinen Darlegungen über die wahre Natur des Menschen selten das Wort "Liebe" benutzt. Im Gegenteil sagt er oft, dass im Vorgang der Manifestation des Unmanifestierten an sich nichts Religiöses oder Frommes enthalten sei.

Wenn ein Besucher Maharaj im Besonderen darauf anspricht, ob Liebe in seinen Darlegungen keinen Platz habe, lächelt er und antwortet mit einer Gegenfrage: "Was meinen Sie wirklich, wenn Sie das Wort 'Liebe' benutzen? Welche Bedeutung hat das Wort für Sie?" Diese Frage macht den Besucher normalerweise sprachlos, da das Wort 'Liebe' zu denen gehört, die am meisten missverstanden und oft missbraucht worden sind.

Maharaj fährt dann fort: "Zeigt das Wort 'Liebe' im Grunde genommen nicht irgendein 'Brauchen' oder 'Bedürfnis' an und Sie lieben die Person oder Sache, die dieses Bedürfnis befriedigt? Tatsächlich befriedigt Liebe zwischen Mann und Frau das Bedürfnis eines jeden nach dem anderen, sei es das körperliche Bedürfnis, das nach Kameradschaft und Begleitung oder irgendein anderes Bedürfnis. Wenn einer entdeckt, dass der andere sein Bedürfnis nicht länger befriedigt, wandelt sich die 'Liebe' zunächst in Gleichgültigkeit und später sogar in 'Hass'. Warum wechseln Paare, besonders im Westen, egal ob verheiratet oder nicht, so oft ihre Partner? Meist doch nur deshalb, weil sie ihre gegenseitigen Bedürfnisse nicht mehr wie anfangs zu befriedigen scheinen."

Einer der Besucher, der diesem Thema weiter nachgehen wollte, stellte dazu einige Fragen.

Frage: Aber dies ist zweifellos eine enge Sichtweise des Wortes "Liebe". Es muss doch sicherlich etwas wie unpersönliche oder 'universelle' Liebe geben?

Maharaj: Ah! Lassen Sie uns klarstellen, worüber wir sprechen. Sprechen wir über eine Empfindung, eine Beziehung zwischen zwei Menschen? Kann in diesem Falle Liebe wirklich etwas anderes sein als das Gegenteil von Hass - Liebe und Hass, zwei voneinander abhängige Gefühle, die eine Person für eine andere hegt? So eine Beziehung kann nur in der dualistischen Manifestation von Subjekt und Objekt auftreten. Wenn Sie jedoch an die noumenale, nicht-manifestierte Ebene denken, den Zustand absoluter Subjektivität (ohne die geringste Spur von irgendetwas Objektiven), an etwas, das nur durch das subjektive Pronom "Ich" angedeutet werden kann, wenn Sie an diese absolute Einheit denken, die nur als Zustand von Fülle, Ganzheit und Heiligkeit wahrgenommen werden kann, gibt es keine geeigneten Worte. Und dann wäre natürlich auch eine Beziehung, basierend auf Liebe und Hass, kaum wahrnehmbar. Eine Beziehung zwischen wem denn? Wenn Sie demzufolge das Wort "Liebe" benutzen, um auf den noumenalen Zustand zu verweisen, ist dieses Wort, wie auch jedes andere - völlig ungeeignet.

Frage: Ehrlich gesagt habe ich diese Sache noch nie so gründlich und analytisch betrachtet. Vielleicht dachte ich an etwas, das durch die Worte "Gott ist Liebe" oder "Liebe ist Religion" ausgedrückt werden soll.

Maharaj (lachend): Mein Freund, was ist dieses wiederum anders als eine Kombination von Worten, welche sich auf die Vorstellung von irgendjemanden gründet, dem diese seine Vorstellung gut gefallen hat und der sie anderen aufdrängen will? Und die "anderen" sind überaus bereitwillig jede Vorstellung anzunehmen, die ihnen eine Art moralischen Landeplatz bietet. In diesen Fällen ist der Suchende zufrieden und gefällt sich in seiner Rolle als Suchender. Er fühlt sich den anderen "in die Irre geführten Seelen, die ihr Leben verschwenden" weit überlegen. Und in dieser Pose von "Erleuchtung" ist er glücklich, einem Konzept anzuhängen, das auf einer gefälligen Kombination von Worten beruht und seinem Sucher-Ego zu fressen gibt!

Frage: Aber Maharaj, diese Worte "Gott ist Liebe" und "der in der Liebe lebt, lebt in Gott und Gott in ihm" wurden von Johannes gebraucht, einem großen christlichen Heiligen, der angeblich auch ein Jnani (Weiser) war.

Maharaj: Ich zweifle nicht daran, dass er ein Jnani war. Aber unglücklicherweise scheinen seine Nachfolger nicht klar verstanden zu haben, was diese wunderschönen Worte dem christlichen Weisen bedeuten, der sie geäußert hat. Woran Johannes dachte, war sicherlich nicht, dass "Gott" eine objektive phänomenale Wesenheit ist, deren grundlegende Natur Liebe ist.

Lassen Sie uns noch einmal zurückgehen zu dem, was ich Ihnen darüber gesagt habe, dass ein Bedürfnis, ein Brauchen die Grundlage der Liebe ist. Überlegen Sie:

Was ist der unbezahlbarste Besitz jedes fühlenden Wesens?

Wenn es die Wahl hätte, alle Reichtümer dieser Welt oder sein "Sein", sein "Bewusstsein" zu besitzen, das ihm das Gefühl gibt, lebendig und anwesend zu sein und ohne das sein Körper nur ein Kadaver wäre, was würde es wohl wählen? Ganz offensichtlich wäre ohne Bewusstsein kein Reichtum dieser Welt für dieses fühlende Wesen von Nutzen.

Dieses Sein, diese bewusste Anwesenheit ist das Sein jedes fühlenden Wesens auf Erden, die Seele des gesamten Universums.

Demzufolge kann tatsächlich Dieses-Hier-Jetzt, diese bewusste Anwesenheit, nichts anderes sein als Gott. Es ist das, was man mehr liebt als alles andere, da es in seiner Abwesenheit kein Universum und keinen Gott gäbe. Das ist Anwesenheit-Liebe-Gott. Und Johannes war sich dessen offensichtlich sehr bewusst, als er sagte "Gott ist Liebe ...". Es ist völlig klar, dass er nur gemeint haben kann, dass er (Johannes) und Er (Gott) als Noumenon, als reine Subjektivität, voneinander nicht verschieden sind. Und so "lebte er", verankert in dieser bewussten Anwesenheit, die Gott und die Liebe ist, "in Gott und Gott in ihm".

Mittwoch, 13. Oktober 2010

"Namasté" - Satsang mit Samarpan

In Indien, aber auch in einigen anderen Ländern Asiens, ist "Namasté" (das Gegeneinanderlegen der Handflächen) eine allgegenwärtige Grußgeste, die die Ehrerbietung für den Mitmenschen ausdrückt. "Ich ehre in dir den göttlichen Geist, den ich auch in mir selbst ehre."
Bei uns haben die Männer früher ihren Hut angehoben, während sie das noch heute bekannte "Grüss Gott" aussprachen.










Sat bedeutet Wahrheit und Sangha bedeutet Gemeinschaft. Im Satsang sprechen wir über die grundlegende Wahrheit unseres Daseins. Wahrheit ist das, was unvergänglich und ewig ist. Alles andere kommt und geht und ist einem steten Wandel unterworfen - der Körper, die Glaubenssätze, die Gefühle, das gesamte Universum. Die Wahrheit aber ist unwandelbar. Sie ist das, was vor Beginn des Universums ist und das was nach dem Tod unseres Körpers immer noch ist. Unveränderlich und unbewegt.
Und DAS bist du und DAS bin ich.
Die Wahrheit ist die grundlegende Essenz in jedem Fels, jedem Grashalm, jedem Tier, jeder Mikrobe und in dir. Dies zu entdecken ist eine Freude jenseits unseres Vorstellungsvermögens. Es erfordert keine Anstrengung, keine spirituellen Praktiken oder irgendeinen Glauben. Du musst nur für einen Moment all deine Konzepte, Ideen, Meinungen und Vorstellungen beiseite stellen. Dann enthüllt sich die Wahrheit ganz von selbst.
Samarpan

Dienstag, 12. Oktober 2010

Satsang mit Samarpan

  • Du hast gelernt, zum Leben ‚nein’ zu sagen.
    Jetzt geht es darum, das umzuwandeln:
    Fange an, ‚ja’ zu sagen. Das ist der Schlüssel:
    Je mehr du ‚ja’ sagst, desto reicher wird dein Leben -
    ohne Ende ...
  • Wünsche dir nicht, wie jemand Anderes zu sein.
    Die Wahrheit ist: Keiner ist besser als du.
  • Zuallererst schließe Frieden mit dem Menschsein.
    Das ist das Härteste.
    Alles andere ist einfach.
  • Manchmal hast du keine Ahnung.
    Ja und!? – Gott muss dich so akzeptieren,
    wie du bist; und das tut er!
    Total - ohne Bewertung,
    ohne Gedanken darüber, wie du sein solltest.
  • Du musst nichts rechtfertigen und nichts verstehen.
    Das sind nur mentale Übungen, damit du dich anders fühlst.
    Akzeptiere einfach, dass du dich fühlst, wie du dich fühlst.
  • Wenn du dem Verstand deine Aufmerksamkeit schenkst,
    wirst du verwirrt.
    Wenn du einfach hier bist - ganz so wie du bist -,
    dann gibt es keine Verwirrung.
  • Sei mit deinem Verstand total streng:
    Erlaube ihm nicht, Spirituelles zu erörtern.
    Der Verstand weiß nichts von Gott, nichts von Freiheit,
    nichts von Erleuchtung, nichts übers Hiersein –
    aber er wird nicht aufhören, Reden zu schwingen,
    als ob er wüsste.
  • Die Wahrheit ist Hier, im Moment.
    Du brauchst keinen Glauben.
    In dem Moment, wo du nicht verloren bist in einem Glaubenssystem,
    einem Traum oder einer Geschichte –
    in dem Moment, wo du einfach nur hier bist, weißt du.
  • Es gibt falsche Meister.
    Aber das ist nicht dein Problem.
    Denn für den Aufrichtigen
    ist selbst ein falscher Meister perfekt.
  • Tue einfach was du tust –
    mit so viel Bewusstheit wie möglich.
    Das ist alles.
    Mehr ist nicht nötig.
    Das Leben kümmert sich um die Details.

Montag, 11. Oktober 2010

Samarpan

Etwas zu begehren oder zu wünschen, was nicht hier ist, bedeutet Leiden. Unser ganzes Leben jagen wir Träumen hinterher und erreichen nur dann ein Ende unseres Suchens, wenn wir zum Frieden und zur Stille kommen.
So ist mein Leben jetzt; ein Leben in Frieden, ohne Wünsche, ohne Träume und Sehnsüchte, auch ohne spirituelle Ambitionen. Sie sind alle verschwunden. Was geblieben ist, ist einfach nur Hiersein. Danach habe ich mich gesehnt. Danach sehnt sich jeder von uns. Das ist die Erfüllung.
Samarpan

Sonntag, 10. Oktober 2010

Tao

Gemäß dem Weg des Taos existiert eigentlich nur ein einziges Phänomen: das Tao. Der ganze Rest, also Sie und ich, alle anderen und diese gesamte großartige Show, die Welt der zehntausend Dinge, ist nicht anderes als das Tao, das Formen auf die Tanzfläche des Lebens wirft.


Wenn Sie sich also verändern und das verbessern möchten, was hier draußen in der Welt der zehntausend Dinge für Sie abläuft, dann sollten Sie nicht an der Oberfläche kratzen, sondern sich gleich an die Quelle des Ganzen richten – das Tao. 


Um Ihren Zugangspunkt zum Tao zu finden, entspannen Sie nun Augen und Vorderhirn, atmen frei, langsam und bewusst und lassen die Entspannung von Ihren Augen und dem Vorderhirn aus langsam nach unten in Ihren Körper fließen, so dass der gesamte Körper weich und entspannt ist. Verlagern Sie Ihren Geist in das Mittelhirn – indem Sie sich vorstellen, dass Sie sich hinten an die Schädelrückwand anlehnen – und schauen Sie von diesem Punkt aus auf die Welt. Stellen Sie sich in Ihrer Brust zwei Schiebetüren vor, die diese öffnen, um Ihr wundervolles schlagendes Herz offen zu legen. Spüren Sie, wie Ihr Herz bedingungslos Liebe aussendet und empfängt. Lassen Sie Ihr gesamtes Gewicht in den unteren Bauchbereich und die Beine sinken. Seufzen Sie, lassen Sie die Welt und damit auch Ihre Gedanken los und werden Sie für einen Moment ganz ruhig und still.


Und in diesem Loslassen, diesem Sein im Moment, ist das Tao. 

(vom Barfußdoktor)

Samstag, 9. Oktober 2010

Freiheit

“Der Weise Nisargatta Maharaj wurde einmal gefragt, wie er Erleuchtung erlangt hätte. Er antwortete: ‘Mein Guru sagte mir, ich selbst sei der höchste Ursprung von allem, ich selbst sei das Göttliche. Darüber sann ich nach, bis ich wusste, dass es wahr ist, bis ich es wurde.’ Er fügte noch hinzu:’Ich hatte Glück, denn ich vertraute dem, was mir gesagt wurde.’
 Freiheit ist die Erkenntnis, das du dieser tiefe, tiefe Friede und dieses Unbekannte bist. Alles Übrige ist nur eine Erweiterung des Unbekannten. Der Körper ist nur eine Erweiterung des Unbekannten. Die Bäume draußen sind nur eine Erweiterung des Unbekannten in einer Form, in der Zeit. Denken und Gefühl sind auch nur zeitliche Erweiterungen des Unbekannten. Tatsächlich ist das gesamte Universum nur eine zeitliche Erweiterung dieses Unbekannten, dieses Berges der Stille.” (…) Dein wahres Selbst, deine wahre Natur zu sein, ist etwas anderes, als es durch das Denken zu erfahren. Erkenn, dass du das Mysterium bist und dass du dieses Mysterium nicht wirklich von außen betrachten kannst, weil du nur vom Mysterium her schauen kannst. Es ist ein sehr waches, lebendiges und liebendes Mysterium, und es schaut in diesem Augenblick aus deinen Augen. Es hört in diesem Augenblick mit deinen Ohren. (…) Das Mysterium bleibt dir immer erhalten – solange du nicht darauf versessen bist, Konzepten zu folgen. Eine solche Versessenheit verwehrt dir den Zugang zum Mysterium. Dann hast du quasi ein Juwel in deiner Tasche, kannst aber die Hand nicht in die Tasche stecken, um es herauszuholen. Wenn du im tiefsten Inneren weißt, dass du das Mysterium bist, das sich selbst erfährt, wird dir klar, dass das alles ist, was überhaupt je geschieht. Was immer du als Ich oder Du erlebst, als guten oder schlechten Tag, Schönheit oder Hässlichkeit, Mitgefühl oder Grausamkeit – alles ist und bleibt das Mysterium, das sich selbst erfährt und sich in Zeit und Form hinein erweitert. Nichts sonst geschieht.” Aus: “Tanzende Leere”, Adyashanti

Freitag, 8. Oktober 2010

Krieger (songtext fanta 4---immer wieder gut!)

 Der Krieger erwacht er wurde über Nacht zum Krieger gemacht
  macht sich bereit hat sich gedacht
  wir haben die längste Zeit Zeit mit warten verbracht
  Zeit mit Worten verbracht es uns bequem gemacht
  doch jetzt macht sich Zeitlosigkeit breit
  der Schläfer erwacht und ist bereit
  und befreit vom Raum lebt er in der Vision
  durchschreitet Deinen Traum in geheimer Mission
  und er kämpft um die anderen aus ihrem Traum zu wecken
  weil er weiß daß in ihnen viele kleine Krieger stecken
  und dennoch sagt er nicht komm mit mir
  er fragt nach Deinem Traum fragt warum bist Du hier
  er hat die Macht der Magie im Fluß der Zeit wird ihm klar
  er nimmt mit allen seinen Sinnen seine Zukunft war
  erweitert das jetzt durch sein Bewußtsein und erfüllt vom Augenblick
  geht er den nächsten Schritt und weiß jetzt gibt es kein zurück
  denn jetzt wacht er auf doch sein Traum geht weiter weil der Zauber wirkt
  er wacht auf und sein Traum geht weiter weil sein Zauber wirkt
  er wacht auf sein Traum geht noch weiter als der Zauber wirkt
  er wacht auf und weiß es

  er wacht auf aus dem Traum den das Kollektiv träumt
  hat mit seinen alten Vorstellungen endlich aufgeräumt
  ersetzt die Isolation und setzt an ihre Stelle
  die Vision das wir eins sind auf einer Welle
  denn das Leben ist ein Fluß der fließen muß lass ihn fließen
  und der Krieger sagt entschieden es wird Zeit Dich zu entschließen
  wer Du bist wohin Du gehst auf welcher Seite Du stehst
  es wird Zeit daß Du verstehst daß Du am Rad der Zeit drehst
  wir führen einen Fight die Meisten tragen ihn im Stillen aus
  nur das Ergebnis quillt aus ihnen raus

  und er kann es sehn als Krieger fühlt er es ist existent
  jetzt da er das Keheimnis kennt spürt er im
  Rhythmus den Zauber der Monotonie
  und Energie wie noch nie ersetzt die Theorie
  und ihm wird klar Harmonie bringt die Kraft
  sein Traum wird wahr er hat es geschafft
  jetzt wacht er auf doch sein Traum geht weiter weil der Zauber wirkt
  er wacht auf doch sein Traum geht weiter weil sein Zauber wirkt
  er wacht auf sein Traum geht noch weiter als der Zauber wirkt
  er wacht auf
  er wacht auf doch sein Traum geht weiter weil der Zauber wirkt
  er wacht auf doch sein Traum geht weiter weil sein Zauber wirkt
  er wacht auf sein Traum geht viel weiter als der Zauber wirkt
  er wacht auf und weiß es

  der Zauber der Musik gibt auch Dir die Kraft
  geh den nächsten Schritt dann hast Dus geschafft
  der Krieger zeigt Dir ein Stück freies Land einen Platz
  in Deinem Kopf den er fand und gibt Dir seine Hand
  die Du berührst und Du spürst ihr seid eins es geschieht
  ihr habt dieselbe Vision jetzt siehst Du was er sieht
  und ihr seht Krieger überall und alle sind Dir bekannt
  jedes Gesicht jede Geschichte ist mit Dir verwandt
  sie kämpfen für das Leben Krieger sind deswegen hier
  leben für den Traum und alle sind ein Teil von Dir und geben Dir
  ein Gefühl wie ein Schild Du hast es lange vermißt
  das so lange Du kämpfst Du nicht alleine bist
  tritt in den Kreis und mach wahr was Du weißt
  und die Erkenntnis bringt die Kraft mit der Du Dich befreist
  und dabei frei von Angst ganz gelöst
  erlöst was in Dir döst
  denn dann wachst Du auf und Dein Traum geht weiter weil Dein Zauber wirkt
  du wachst auf doch dein Traum geht weiter weil der Zauber wirkt
  du wachst auf doch geht Dein Traum weiter als der Zauber wirkt
  wachst du auf und weißt es
  du wachst auf und Dein Traum geht weiter weil der Zauber wirkt
  du wachst auf und Dein Traum geht weiter weil der Zauber wirkt
  du wachst auf doch geht Dein Traum weiter als der Zauber wirkt
  wachst Du auf und weißt es.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Tao Te Karl ---Karl Renz (Leseprobe Teil 7)

Der Berufene will nichts Eigenes

Sieben Arten, wie Selbst sich realisiert


Der Himmel ist ewig und die Erde dauernd.
Sie sind dauernd und ewig,
weil sie nicht sich selber leben.
Also auch der Berufene:
Weil er nichts Eigenes will,
darum wird sein Eigenes vollendet.

Jeden Morgen wirst du zuerst als ein Erfahrender wach. Dann findet
ein Erfahren statt; als Raum, als Geist. Und dann kommt das, was erfahren
wird, der Körper. Also erstens Vater, reines Bewusstsein, zweitens
Eva oder Heiliger Geist oder ‚Ich bin’ und drittens der Sohn, der Mensch
– „ich bin das“ (die Welt). Und abends beim Einschlafen fällt das Dritte
(die Person) als erstes weg, dann das ‚Ich bin’und schließlich das reine
Gewahrsein.
Das Persönliche und das Unpersönliche wechseln sich ständig ab,
und du kannst daran willentlich nichts ändern. Wenn du das erkennst,
wird beides leer, denn beides bringt kein dauerhaftes Glück. Dann verschwindet
beides und es bleibt nur Gewahrsein übrig: jenes erste Ich.
Doch auch dies ist ein Ich zuviel. Es setzt noch etwas voraus, was sich
jeder Definition und Erklärung entzieht. Und das allein ist unbedingtes
Sein. Vollkommenes Mysterium deiner selbst. Keine Art von Wahrnehmung.
Und doch bist du. Reine Existenz, die absolut keine Vorstellung
von dem hat, was sie ist oder nicht ist. Reines Potenzial.
Und aus diesem reinen Potenzial, aus diesem vierten Zustand, erwachst
du zu einem neuen Leben in den fünften, den des reinen Gewahrseins;
dann in den sechsten, den des reinen Bewusstseins; und dann in
den siebten, den des reinen Menschen. Und das ist das, was Jesus war:absoluter Vater, absoluter Geist, absoluter Sohn oder Mensch. Sieben
Arten und Weisen, wie Selbst sich realisiert.
Wenn deine Natur absolut das ist, was das ist, dann geht’s möglicherweise
bomm, bomm, bomm. Ohne Unterbrechung. Dann bist du das und
das und das. Und das ist das Nächste, zu dem du kommen kannst – diese
vollkommene Aussage ‚Ich bin – das – Ich bin’.
Aber selbst das ist noch eine Aussage zuviel.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Tao Te Karl ---Karl Renz (Leseprobe Teil 6)

Der Geist des Tals stirbt nicht

Ebenen des Bewusstseins


Der Geist des Tals stirbt nicht
das heißt das dunkle Weib.
Das Tor des dunklen Weibs,
das heißt die Wurzel von Himmel und Erde.
Ununterbrochen wie beharrend
wirkt es ohne Mühe.
 
 
 
Die Verwirklichung der Wirklichkeit fängt vor irgendeiner Person an.
Die Person ist das letzte Stadium in den Bewusstseinsebenen, gleichsam
die unterste Stufe. Am Anfang gibt es den Vater: das Gewahrsein dessen,
was Adam ist. ‚Adam’ heißt im Hebräischen die Urseele. Damit
fängt alles an. Der erste Lichtkörper. Die erste Erfahrung von Sein als
Licht.
Die zweite Erfahrung ist dann Eva, oder das Leben, das, was Bewusstsein
ist. Das ‚Ich bin’. Und das ist alles noch unpersönlich. Es gibt aber
schon das männliche und das weibliche Prinzip: das so genannte Gewahrseins-
und das Bewusstseinsprinzip.
Da ist also Bewusstsein als reinste Seinsform; als reines Bewusstsein.
Dann als Geistbewusstsein, als ‚Ich-bin-Bewusstsein’. Aus diesen
beiden entsteht dann das dritte: das, was der Körper ist; das, was das
‚Ich’ ist. Da fängt das Ego an: das identifizierte Bewusstsein als Person.
Sie entsteht aus der Selbstbefruchtung, aus der Selbstdurchdringung
von reinem Sein und Bewusstsein. Und all das ereignet sich spontan.
Und mühelos.
Aber damit fängt nichts an, und das ist der grundlegende Punkt.
Weder vor noch mit dem ersten Wachwerden fängt irgendetwas an. Weil
das, was Sein an sich ist, vor dem Wachwerden das ist, was Sein ist.
Und wenn beim ersten Wachwerden keiner wach wird, also keiner geboren
wird, dann wird auch beim Bewusstsein, beim geistigen Erfahren,
keiner geboren. Und das, was aus dieser Verbindung von Gewahrsein
und Bewusstsein entsteht, wird auch nicht geboren.
In diesem so genannten Schöpfungsprozess wird nichts geschöpft,
da entsteht nichts, es wird nichts geboren – und das ist das Wesentliche.

Dienstag, 5. Oktober 2010

Tao Te Karl ---Karl Renz (Leseprobe Teil 5)

Das All kennt keine Liebe

Verliebt in Vorstellungen


Das All kennt keine Liebe,
es schreitet über alles hinweg,
als wäre es nichts.
 
 
Liebe ist das, was Liebe nicht kennt. Das, was denkt, es könnte lieben,
ist nur eine Idee. Und das, was denkt, es wüsste was Liebe ist, ist auch
wieder eine Idee. „Liebe ist nur ein Wort“. Sprach Simmel. Da könnte
er recht gehabt haben.
Aus jedem Wort, das ein Hinweis darauf ist, dass es nichts Zweites
gibt, kannst du wieder etwas Zweifaches machen. Vor allem aus dem
Wort Liebe. Du assoziierst gleich zwei damit – und die Hoffnung, die
Zweiheit zu überwinden. Du fängst an zu sinnieren: Ist dies jetzt eine
relative Liebe? Kann ich auch die absolute haben? Die unbedingte,
unkonditionierte, vollkommene Liebe? Nicht, solange es dich gibt!
Liebe spürst du als eine Sehnsucht nach Heimat. Und diese Sehnsucht
entsteht mit der Annahme, dass du existierst und eine Heimat
brauchst. Aber du existierst nicht.
Und nun der Salat: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Kannst
du dir vorstellen, was das bedeutet? Finde erst mal ein Selbst, das du
lieben könntest. Im Nichtfinden von dem, was du in dir selbst lieben
könntest, liebe das, was du nicht finden kannst, im Nächsten. Aber
Vorsicht: Wenn du dich selbst nicht finden kannst, gibt es auch keinen
Nächsten mehr. Dann ist nur noch Liebe. Ohne dich. Ohne irgendeinen
Nächsten.
Bis dahin wirst du Traumbeziehungen hegen und dich daran freuen
und leiden. Auch die Beziehung zu dir selbst ist eine Traumbeziehung.
Die Beziehung zu einer Idee. In Wahrheit gibt es nichts Zweites, zu dem
 du eine Beziehung haben könntest. Aber es gibt eine Menge Vorstellungen,
zu denen du eine Beziehung hast. Du bist immer nur in Vorstellungen
verliebt, du kannst nicht anders.
Mal ist es die Vorstellung einer relativen Liebe, dann die der absoluten
Liebe. Wenn du dich in die verliebst, dann willst du die relative
Liebe rasch loswerden, damit du die absolute genießen kannst. So wirst
du dich selbst vergessen aus Liebe, wirst dich selbst betrügen aus Liebe,
wirst tief sinken aus Liebe.
Und ob willkommen geheißen oder zurückgewiesen, vergessen oder
erinnert, geküsst oder betrogen, es bist immer nur du. Du bist der Liebhaber,
das Lieben und das Geliebte. Und du wirst dieser Liebe zu dir
selbst nicht entkommen. Alles ist eine Liebesaffäre mit dir selbst. Und
diese Affäre ist vollkommen still. Denn du bist still. All das Lieben und
Betrügen ist nicht wirklich. Da ist absolut nur du. Absolut lieblos. In
dieser vollkommenen Stille ist keine Liebe. Und nur Liebe. Aber kein
Zweites, das geliebt werden kann. Da ist nicht mal irgendetwas. Nicht
mal Nichts.

Montag, 4. Oktober 2010

Tao Te Karl ---Karl Renz (Leseprobe Teil 4)

Wesenlos ist das Tao

Der Stoff, aus dem die Träume sind



Wesenlos ist das Tao,
die Wesen lösend von ihrem Sein;
abgründig tief ist es,
alles Seienden Grund.
 
 
Gott ist wesenlos. Gott kennt sich nicht. Weder als Gott noch als Nichtgott.
Jesus sagte am Kreuz: „Es ist vollbracht.“ Da waren er und Gott
nicht verschieden.
Das, was Liebe ist, kennt keine Liebe. Liebe ist da, wo es keinen
Liebenden und nichts Geliebtes gibt. Wo du das bist, was du bist. Wo
das Selbst, oder was immer du Gott nennst, das ist, was du bist.
Das, was deine Natur ist, kann nicht gefunden werden. Was immer
du finden kannst, wirst du wieder verlieren. Aber das Schöne an deiner
Natur ist, dass du sie beim Verlieren nicht verloren hast und genauso
wenig beim Finden wieder finden wirst. Das Verlorenhaben ist ein Traum.
Und das Finden, so traumhaft schön es auch sein mag, ist ebenfalls nur
ein Traum. Eine bloße Traumhochzeit. Und bei aller Träumerei bleibst
du der Stoff, aus dem die Träume sind. Und den finde mal.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Tao Te Karl ---Karl Renz (Leseprobe 3 !)

Der Berufene macht
das Nichtmachen

Gott wirkt, ohne zu wirken

Die Tüchtigen nicht bevorzugen,
so macht man, dass das Volk nicht streitet. (…)
Der Berufene macht das Nichtmachen,
so kommt alles in Ordnung.



Das, was Bewusstsein ist oder das, was Energie ist, ist das Allwollende.
Doch es kann nun mal nicht wollen, was es will. Es gibt keine Kausalität.
Auf der relativen Ebene sieht es so aus, als gäbe es eine Ursache
und eine Wirkung. Doch da ist nur die in sich selbst vollkommene
Bewegung. Die ist, ohne zu sein. Die geschieht, ohne entstanden zu
sein. Die vergeht, ohne existiert zu haben.
Das ist einfach die Spontaneität von Realisation. Keiner hat das
vorher durchkalkuliert. Jede Aktion im Sein ist spontan und blind. Das
ist Freiheit. Die Freiheit von Sein an sich. Sie hat nie eine Richtung in
sich, die irgendjemand gewollt hat. Alles passiert spontan aus sich selbst
heraus, nicht aus irgendeinem Grund. Es gibt keine Notwendigkeit.
Keinen, der denkt, es wäre besser, wenn es so und so wäre.
Alles ist eine absolute Notwendigkeit, denn wenn es nicht so wäre,
wäre die Absolutheit nicht absolut. Und das, was absolutes Sein ist,
weiß nicht, was besser oder schlechter ist, sondern in diesem absoluten
Nichtwissen realisiert sich, was auch immer realisiert werden kann.
Das könnte „karmisches Bewusstsein“ genannt werden: Eine absolute
Aktion, die auf sich wieder reagiert. Das Aktive und das Reaktive
sind nicht verschieden. Das, was jetzt den ersten Knall macht, schafft
unendliche Echos von dem, was es ist. Es ist das Echo und es ist die
Ursache; es ist die Wirkung und das, auf was es wirkt. Darin gibt es
keine Trennung, keine Kausalität; da ist nur der Zusammenhang von
Aktion und Reaktion.
Gott wirkt, ohne zu wirken.

Samstag, 2. Oktober 2010

Tao Te Karl ---Karl Renz (Leseprobe 2 !)

Sein und Nichtsein
erzeugen einander
Das macht Spaß!


Sein und Nichtsein erzeugen einander.
Schwer und Leicht vollenden einander.
Lang und Kurz gestalten einander.
Hoch und Tief verkehren einander.

Wo Gott wach wird, muss er sich absolut verwirklichen. Er kann sich
nicht ein bisschen verwirklichen oder nur so-und-so verwirklichen. Er
kann sich zum Beispiel nicht nur schlau verwirklichen. Er muss genauso
viel Dummheit wie Weisheit verwirklichen. In dieser vollkommenen Balance.
Also muss genauso viel Liebe wie Hass sein. Genauso viel Wahrheit
wie Unwahrheit. Genauso viel Dunkelheit wie Licht. Es ist immer
vollkommene Harmonie in dieser polar erscheinenden Verwirklichung
Gottes.
Sobald du zu einem relativen Objekt von gefundenem Sein geworden
bist, findest du dich einmal schlau, einmal dumm; gestern gut,
heute schlecht; abends schön, morgens hässlich. Diesen ‚Wahn-Sinn‘
gibt es ungefähr sechs Milliarden mal auf der Welt.
Der indische Weise Nisargadatta sagte einmal: „Es gab eine Zeit, als
ich dem Wahnsinn verfallen war, etwas Geborenes zu sein und damit
Milliarden andere geschaffen zu haben. Dann eine Zeit, wo ich das ‚Ich
bin’ als Realität empfand und es allen anderen weitergeben wollte. Ich
dachte, sie sollten das auch erfahren. Doch seit der scheinbaren Realisation
dessen, dass es nichts zu realisieren gibt und das Sein ewig realisiert
ist, gibt es weder mich noch andere, also auch kein ‚Ich bin’ und
keinen, dem ich etwas erzählen könnte.“

Frage:
Wenn der Körper Karl Renz weg ist, dann ist da nichts mehr?
Karl:
War da jemals ein Körper? Du kannst höchstens sagen, da ist eine
Energie, die sich ständig transformiert. Aber die Energie ist immer
dieselbe, so wie sie hier und jetzt ist. Da hat sich nie etwas getan.
Durch all die Veränderungen hat sich das, was dieser Körper ist, nie
verändert. Und das wird sich immer weiter verändern, es wird absolut
kein Ende geben. Und das, was du diesen Körper nennst, der
scheinbar geboren ist, der wird sich dann vielleicht als Wurm weiterwurmen.
Warum soll dich das jetzt schon wurmen?
Was hier geschieht, ist einfach Entertainment des Seins. Es muss
nichts dabei raus kommen. Das macht Spaß. Spaß muss sein. Und
wo Spaß ist, muss auch Ernst sein. Und wo Ernst ist, muss auch
Ernestine sein. Und wo Ernestine ist, schläft das Sein ein vor Langeweile.
Oder es macht einen Luftsprung. Oder spielt Schach mit dem
Nichtsein. Denn wo Sein ist, muss auch Nichtsein sein. Materie und
Antimaterie. Und zwar immer gleich viel. Beides. Und nichts davon.
Sein und Nichtsein bedingen einander. Sei froh, du Wurm!

Freitag, 1. Oktober 2010

Tao Te Karl ---Karl Renz (Leseprobe 1 !)

Das Tao, das sich aussprechen
lässt, ist nicht das ewige Tao
Einer bleibt übrig

Das Tao, das sich aussprechen lässt,
ist nicht das ewige Tao.
„Nichtsein“ nenne ich den Anfang von Himmel und Erde,
„Sein“ nenne ich die Mutter der Einzelwesen.
Beides ist eins dem Ursprung nach
und nur verschieden durch den Namen.

Das Tao, über das man sprechen kann, kann nicht das Tao sein. Was
man über das Tao sagen kann, kann nicht sein, was das Tao ist. Egal wie
du es definierst: endlich, unendlich, anwesend, abwesend, Ich, ichlos,
Sein, DAS, was auch immer. Es trifft nie.
Du könntest auch ‚Unterhose’ sagen. Für mich trifft ‚Unterhose’ es
am besten. Das hier ist der Mantel, und die Unterhose ist immer darunter.
Es gibt, was es nicht gibt; die Existenz, die nicht existieren muss, um zu
existieren. Dieses Paradox, das auch ist, wenn es nicht ist.
Das sind alles nur Worte, die auf etwas hinweisen, das keinen Hinweis
braucht. Alle Paradoxien, die du aufbaust, sind für die Katz. Gott
sei Dank.
Was immer du sagst, es ist ein Satz zuviel. Doch weil er ohnehin
zuviel ist, kannst du ihn ruhig sagen. Weil alles Lüge ist. Egal, ob du
sagst: ich weiß nur, dass ich nichts weiß. Es stimmt nie. Und das stimmt
eigentlich immer. Es wäre fatal, wenn es einmal stimmen würde, wenn
es findbar wäre, wenn es stimmig gemacht werden könnte, wenn der
Frieden, der du bist, findbar wäre in der Wahrheit eines Satzes oder
einer Erkenntnis.
Frage:
Ich habe schon erlebt, dass es mich nicht mehr gab. Da war keiner
mehr. Kein ,Ich bin’. Da war keiner mehr, von dem ich hätte sagen
können: Ich. Alles war weg.
Karl:
Na, ist doch schön! Und trotzdem war es noch ein Umstand. Du
kannst ihn beschreiben. Es ist nicht das, wovon ich rede. Ich rede
von dem, was keinen Umstand kennt.
Du würdest diesen Umstand von Nichtsein der Existenz vorziehen,
stimmt doch? Er hat dir gut gefallen. War ganz schön, oder?
Doch es gab in der Abwesenheit des Ich immer noch einen, der das
registriert hat. Egal wie vage oder von fern. Dieser Eine ist immer
noch zuviel. Der Nichtdefinierte ist immer noch etwas Definiertes.
Wenn ich über das rede, was deine Natur ist, die Natur von Sein,
dann meine ich das, was in allen Umständen ist, was es ist. Es ist
das, was Gewahrsein ist. Wenn da ,Ich bin’ ist, dann ist es ,Ich bin’.
Und wenn es die Welt ist, ist es die Welt. Wenn ich hier sitze, kann
ich sagen: Ich bin das. Ich bin immer das, was ist. Es gibt keinen,
der sich in der Abwesenheit von einem Ich als Besonderheit empfindet.
Das, was man beschreiben kann, was man ergründen, erleben,
erfahren kann, kann es nicht sein. Und fertig.
Sollen wir darüber etwa ein Buch schreiben? Auf keinen Fall.
Aber warum auch nicht!